3474/J XXV. GP

Eingelangt am 14.01.2015
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ANFRAGE

der Abgeordneten Kickl, Dr. Belakowitsch-Jenewein

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz

 

betreffend Alliance for integration@work 

 

Am 29. September 2014 fand eine vom Personaldienstleister Trenkwalder International finanzierte Veranstaltung mit dem Titel „Alliance for integration@work“ statt, an der auch der Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz teilnahm. Die Promotion dieser Veranstaltung erfolgte durch Ex-Ministerin Maria Rauch-Kallat (ÖVP).  In der APA wurde die Veranstaltung folgendermaßen beworben:

 

Auftaktveranstaltung zur "Alliance for integration@work" mit EU-Kommissar Laszlo Andor und BM Rudolf Hundstorfer u.a.

 

10.000 Arbeitskräfte in Europa qualifizieren und in den ersten Arbeitsmarkt integrieren.

Wien (OTS) - Die von Trenkwalder gestartete Initiative will sich vor allem um von Arbeitslosigkeit besonders stark betroffene Gruppen annehmen: unqualifizierte oder gering qualifizierte Arbeitskräfte, Menschen mit Behinderungen und/oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen, Arbeitssuchende nach längerer Berufsunterbrechung aus gesundheitlichen oder familiären Gründen, Menschen mit Migrationshintergrund, u.a. m.

Im ersten Panel sprechen: Laszlo Andor EU-Kommissar Beschäftigung, Soziales und Integration, Rudolf Hundstorfer Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, Karoly Pataki Vorstandsvorsitzender der Trenkwalder International AG, Stefan Steiner Sektionschef Sektion VIII - Integration, BMEIA

Im zweiten Panel diskutieren: Judit Havasi Generaldirektor-Stellvertreterin Wiener Städtische, Johannes Kopf Geschäftsführer Arbeitsmarktservice Österreich - AMS, Klaus Lercher Vorsitzender des Verbandes für Zeitarbeit und Arbeitsvermittlung, Maria Rauch-Kallat Geschäftsführerin mrkdiversity management gmbh

Moderation Lisa Gadenstätter / ORF

Eingeladen sind vor allem Unternehmen und Organisationen, die sich an dieser Allianz beteiligen möchten oder bereits eigene Initiativen in diesem Bereich setzen. Eintritt frei. Um Anmeldung wird gebeten unter office@mrkdiversity.at

"Alliance for integration@work" 

Datum: 29.9.2014, 09:30 - 12:30 Uhr 

Ort:  Haus der Europäischen Union 
Wipplingerstrasse 35, 1010 Wien 

Rückfragen & Kontakt:

Maria Rauch-Kallat, office@mrkdiversity.at, 06643401007

 

 

 

Dabei versprach Karoly Pataki, CEO von Trenkwalder International, dass 10.000 schwer vermittelbare Arbeitskräfte im Rahmen dieser Initiative in den 17 europäischen Ländern, in denen Trenkwalder vertreten ist, in den Arbeitsmarkt integriert werden sollen. Bei näherer Betrachtung dieser Veranstaltung begründet sich aber der Verdacht, dass hinter dieser Ankündigung keinerlei Substanz steckt.

 

Da gerade schwer vermittelbare Menschen mehr zu erwarten haben, als eine reine Marketingveranstaltung für CEO Karoly Pataki von Trenkwalder International, wäre es von großer Bedeutung zu erfahren, wie Herr Pataki grössere Erfolge bei der Arbeitsvermittlung für schwer zu vermittelnden Personen erzielen will, als das Arbeitsmarktservice bisher vorzuweisen hat.

 

Gründsätzlich müsste man allerdings davon ausgehen, dass vor der Teilnahme des Sozialministers an einer solchen Firmenveranstaltung die aufrichtige Ernsthaftigkeit einer etwaigen Initiative genauestens überprüft wird.

 

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz folgende

 

 

ANFRAGE

 

 

1.    Wer finanzierte die Veranstaltung „Alliance for integration@work“ am 29.9.2014, für die sich der Minister zur Verfügung stellte?

2.    Wurde vor der Veranstaltung seitens Herrn Pataki oder Trenkwalder International dem BMASK ein Konzept vorgelegt, aufgrund dessen hervorging, wie diese Initiative umgesetzt werden sollte?

3.    Falls Ja: Welche Schwerpunkte hatte dieses Konzept und wie wird der Erfolg überprüft?

4.    Falls Nein: Wann wird ein solches Konzept vorliegen?

5.    Wie viele schwer vermittelbaren Arbeitskräfte sollen – ausgehend von den genannten 10.000- in Österreich vermittelt werden?

6.    Wie teilen sich diese 10.000 Arbeitskräfte insgesamt auf die 16 weiteren Länder auf?

7.    Wie viele schwer vermittelbare Menschen werden aktuell jährlich vom AMS in Österreich vermittelt?

8.    Wie wird sichergestellt, dass Trenkwalder International seinen im Beisein des Bundesministers getätigten Ankündigungen Taten folgen lässt?

9.    Ist etwa in diesem Konzept auch enthalten, dass Trenkwalder International schwer vermittelbare Arbeitskräfte aus anderen EU-Staaten nach Österreich vermittelt?

10. Trifft dies auf schwer vermittelbare Arbeitskräfte aus Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Slowakei, Tschechien, Kroatien, Slowenien und Polen zu?

11. In welchen Zeitintervallen soll dieses Projekt evaluiert werden?

12. Wann liegt die erste Evaluierung vor?

13. Welche konkrete Rolle spielt das AMS bzw. das BMASK bei diesem Projekt?

14. Wird das Projekt „Alliance for integration@work“ vom AMS bzw. das BMASK organisatorisch, personell und finanziell unterstützt?

15. Wenn ja, welche Kosten sind bereits entstanden bzw. werden noch entstehen?