3615/J XXV. GP

Eingelangt am 03.02.2015
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Anfrage

 

der Abgeordneten Sigrid Maurer, Freundinnen und Freunde an den Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft

betreffend Wissenschaftsmonitor

BEGRÜNDUNG

 

Am 14.01.2015 wurde von Ihnen der „Wissenschaftsmonitor“ vorgestellt. Ähnlich wie beim „Jugendmonitor“ sollen hierbei durch eine Meinungsumfrage in regelmäßigen Abständen die Einstellungen der Österreicher_innen erfasst werden. Ziel des „Wissenschaftsmonitors“ sei es die „Faktensituation und die Stimmung der Bevölkerung[1] zu wissenschaftspolitischen Themen zu erheben und dadurch wertvolle Unterstützung für die Politik erhalten. Der Auftrag für die Meinungsumfrage ging an das von Peter Filzmaier geleitete Institut für Strategieanalysen (ISA) welches bereits mit dem „Jugendmonitor“ beauftragt wurde.

Das Sample der 2024 Befragten repräsentiere dabei die österreichische Wohnbevölkerung, mit einer fixen Quote von 200 Studierenden an Universitäten und Fachhochschulen, welche abschließend reproportionalisiert wurde.

Oberflächliche Meinungsforschung, die mit Suggestiv-Fragen operiert (wie in dieser Erhebung beispielsweise bei der Frage zur Einstellung zu Zugangsbeschränkungen), kann im Gegensatz zu fundierten wissenschaftlichen Studien nicht als seriöse Basis für politische Entscheidungen herangezogen werden.

 Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende

ANFRAGE

 

1) Gab es ein öffentliches Ausschreibungsverfahren zur Vergabe des Auftrages zum "Wissenschaftsmonitor"?


a) Wenn ja, wieviele Bewerbungen gab es? Bitte um Beilegung der Unterlagen und Nennung der Publikation.

b) Wenn nein, warum nicht?

2) Für welchen Gesamtzeitraum ist das Projekt „Wissenschaftsmonitor“ konzipiert, wie oft und wann konkret soll die Erhebung durchgeführt werden?

3) Welchen Zeitraum umfasst der Vertrag mit dem Institut für Strategieanalysen?

4) Wie hoch sind die Kosten des Projekts "Wissenschaftsmonitor" für den gesamten Zeitraum? Wie hoch waren die Kosten für die Konzeption? Wie hoch sind die Kosten pro Erhebungsrunde?

5) Aus welchem Budgettopf werden diese Kosten beglichen?  

6) Welche Fragen wurden jeweils in den Wellen 1 und 2 der aktuell präsentierten Umfrage gestellt? Bitte um Beilegung der Fragen inkl. der jeweiligen Antwortmöglichkeiten.

7) Welche Fragen werden bei allen Durchgängen der Erhebung gestellt werden?

8) Welche Schwerpunkte werden bei den folgenden Erhebungsrunden gesetzt werden?  

9) Wurden in der Befragung auch Fragen außerhalb des Bereiches der Wissenschaftspolitik gestellt? Wenn ja, bitte um Beilegung.

10) In der Stichprobe sind laut Ihren Angaben insgesamt auch 200 Studierende enthalten.

a) Wie groß waren jeweils die Gruppen der Universitäts-, Privatuniversitäts-, Fachhochschul- und Pädagogischen Hochschulstudierenden im Sample?

b) Wie wurde sichergestellt, dass keine der unterschiedlichen Hochschulgruppen im Sample über- oder unterrepräsentiert ist?

c) Aus welchen Studienbereichen stammen die befragten Studierenden und wie groß sind die jeweiligen Gruppen (bspw. Wirtschaftswissenschaften, Naturwissenschaften etc.)?

d) Wie wurde eine angemessene geografische Verteilung im Studierendensample sichergestellt?

11) Wie groß waren jeweils die Gruppen der ehemaligen Universitäts- bzw. FH-Studierenden, die Sie auf Seite 6 der Präsentation ausgewiesen haben?

12) Wie wurde festgestellt, ob die auf Seite 11 ausgewiesenen ehemaligen Studierenden ein zugangsbeschränktes Studium absolviert haben?


13) Hat es von Seiten des BMWFW Gespräche bezüglich der Idee des  Wissenschaftsmonitors mit etablierten Hochschulforschungseinrichtungen wie z.B. dem IHS gegeben? 

a) Wenn ja, mit welchem Ausgang?

b) Wenn nein, warum nicht?

11) Welche konkreten Ziele verfolgen Sie mit der Durchführung dieser Meinungsumfragen?

12) Welche politischen Schlüsse ziehen Sie aus den Ergebnissen der Marktforschung?



[1] Mitterlehner bei der Pressekonferenz am 14.01.2015