3757/J XXV. GP

Eingelangt am 20.02.2015
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Anfrage

 

der Abgeordneten Wolfgang Zinggl, Freundinnen und Freunde an den Bundesminister für Kunst und Kultur, Verfassung und Medien

betreffend Rückgriff auf bestehende Rücklage in der Leopold Museum-Privatstiftung

BEGRÜNDUNG

 

Zwar gibt § 2 (1) der Stiftungsurkunde als Zweck an, „die vom Stifter gegründete Sammlung auf Dauer zu erhalten", dennoch wurden Werke aus der Sammlung Leopold veräußert. Um angeblich den Erlös ausschließlich für Vergleichs- und Abschlagszahlungen gegenüber den rechtmäßigen Eigentümern entzogener Kunstwerke zu verwenden.

Selbst wenn der gesamte Versteigerungserlös zur Abfindung von Rechtsnachfolgern der NS-Opfer dient, bleibt die Frage, warum Bilder mit bedenklicher Provenienz in der Sammlung verbleiben, während andere, ebenfalls zentrale Werke verkauft wurden.

Laut Diethard Leopold hat die Stiftung nun aber die aus dem Erlös der verkauften Bilder zweckgebundenen Gelder verwendet, um Fehlbeträge in der Bilanz zu korrigieren. "Es blieb ein Betrag übrig. Und diesen haben wir einstweilen verwendet", sagt Leopold im Interview mit dem Kurier.

Wiewohl Diethard Leopold in diesem Interview im Februar 2015 von Schulden der Stiftung spricht und diese angeblich mit dem Erlös der verkauften Bilder abgedeckt werden, erwartet die Stiftung bereits Ende März für das Geschäftsjahr 2014/15 ein ausgeglichenes Ergebnis.

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende

ANFRAGE

1)    Auf welche Bilanz bezieht sich der von der Stiftung angegebene operative Verlust von 2,67 Mio. Euro?

2)    Wie hoch ist der Verlust im Geschäftsjahr 2014/15 tatsächlich?

3)    Was haben die verkauften Bilder der Sammlung in Summe erwirtschaftet?

4)    Wie groß ist die Rücklage aus den verkauften Bildern der Sammlung?

5)    Welcher Betrag wurde wie lange aus der zweckgebundenen Rücklage entnommen, um die Liquidität des Museums sicherzustellen?

6)    Woher nimmt die Stiftung die für eine ausgeglichene Bilanz benötigten 2,67 Mio Euro?

7)    Wofür braucht das Leopoldmuseum eine höhere Subvention, wenn es ohnehin ausgeglichen bilanziert?