3805/J XXV. GP

Eingelangt am 25.02.2015
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Anfrage

des Abgeordneten Ing. Heinz-Peter Hackl

und anderer Abgeordneter

an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz

betreffend Tricks der Lebensmittelindustrie

 

Gefüllter Schokoladenkuchen mit Spuren von Fisch und Schalentieren, traditionelles Champignon-Schnitzerl aus Formfleisch und eine als Kräuteressig verpackte Glutamatbombe: Um solche dreisten Täuschungen aufzuzeigen, hat der VKI (Verein für Konsumenteninformation) die Homepage Lebensmittelcheck eingerichtet, auf der man auf solche Fäll aufmerksam machen kann.

Ein Drittel der eingereichten Fälle betrifft die berühmten "Mogelpackungen": Solche haben einen hohen Luftanteil und wenig Inhalt. Darüber hinaus sorgt aber auch die Zusammensetzung mancher Lebensmittel für Unmut.

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"Oft erhalten wir Beschwerden darüber, dass Zutaten auf der Verpackung abgebildet werden, die im Produkt selbst kaum vorhanden sind", berichtet Ernährungswissenschafterin Katrin Mittl vom VKI. Vor allem bei Getränken käme dies häufig vor. "Hochpreisige Früchte wie Beerenobst stehen bei der Abbildung im Vordergrund, während preiswertere Säfte wie Apfel- oder Traubensaft den Hauptanteil ausmachen."

Süßigkeiten am öftesten betroffen

Knapp jeder fünfte angezeigte Fall betrifft Süßigkeiten, dann folgen alkoholfreie Getränke, dicht gefolgt von Milch- und Milchprodukten.  Bei Fleischwaren sowie bei Obst und Gemüse steht meist die Herkunftsbezeichnung im Vordergrund. "Konsumentinnen und Konsumenten wünschen sich klare Angaben“, betont Mittl. "Unser Lebensmittel-Check zeigt, dass hier nach wie vor Verbesserungsbedarf besteht."

Initiative zeigt Wirkung

Mehr als 400 Einträge wurden von erbosten Konsumenten bereits an das Portal geschickt. Das zeigte Wirkung: Bei rund 40 Produkten haben die Hersteller entweder nachgebessert oder das Produkt gänzlich aus dem Sortiment genommen.(heute.at am 28.1.2015)

 

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz nachfolgende

 

Anfrage

 

1.    Was sagen Sie als zuständiger Bundesminister für Konsumentenschutz zu dem Vorwurf der Konsumenten, dass die Lebensmittelindustrie immer häufiger zu „Mogelpackungen“  - hoher Luftanteil und wenig Inhalt - greift?

2.    Sind diesbezüglich seitens des Bundesministeriums für  Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz irgendwelche Maßnahmen geplant solche „Mogelpackungen“ zu reglementieren bzw. zu unterbinden?

3.    Was sagen Sie als zuständiger Bundesminister für Konsumentenschutz dazu, dass immer öfter auf Packungen Produkte angegeben werden, die wenn überhaupt, nur in Spurenelementen vorhanden sind?

4.    Sind diesbezüglich seitens des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz irgendwelche Maßnahmen geplant, solche Irreführungen des Konsumenten zu unterbinden?

5.    Seitens der Lebensmittelindustrie gibt es immer öfter auch in Sachen Herkunftsbezeichnung gravierende Mängel. Was sagen Sie als zuständiger Bundesminister für Konsumentenschutz zu diesem Umstand?

6.    Sind seitens des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz irgendwelche Maßnahmen gegen solche Irreführungen geplant?

7.    Was können Sie älteren oder sehbehinderten Konsumenten anbieten, damit sie sich auf Abbildungen auf Verpackungen verlassen können, ohne vorher mit der Lupe die Rückseite oder das Kleingedruckte lesen zu müssen.