3888/J XXV. GP
Eingelangt am 25.02.2015
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ANFRAGE
der Abgeordneten Dr. Belakowitsch-Jenewein
und weiterer Abgeordneter
an die Bundesministerin für Gesundheit
betreffend Selbstbehalt für Kinder bei Krankenhausaufenthalt
Der Verein KiB children care hat auf folgenden Missstand im österreichischen Gesundheitswesen hingewiesen:
„Ist das österreichische
Gesundheitssystem auf die Finanzierung von Eltern/Familien angewiesen? Diesen
Eindruck erweckt jedenfalls der exorbitante, jährlich steigende
Selbstbehalt für Kinder im Krankenhaus, wie der Verein KiB children care
moniert:
Seit Jänner 2015 zahlen Eltern je nach Bundesland zwischen Euro 17,50 und
Euro 20,10 pro Tag für einen Krankenhausaufenthalt. "Das ist
unzumutbar", so KiB Geschäftsführerin Elisabeth Schausberger,
"Die finanzielle Schmerzgrenze von Eltern, besonders jene mit chronisch kranken
Kindern, ist überstiegen." Muss ein Kind wegen einer schweren
Krankheit längere Zeit im Krankenhaus behandelt werden, fallen für
die Eltern zB. in Wien bis zu 560,- Euro Selbstbehalt im Jahr an. Muss ein Kind
über den Jahreswechsel im Spital sein, können den Eltern dafür
Kosten bis zu 1.120,- Euro entstehen. Aber auch nicht-chronische Fälle
sind betroffen: Ein komplizierter Beinbruch, ein hartnäckiger
Atemwegsinfekt, die unglücklich verschüttete Tasse heißer Kakao
...
Gebrochenes Regierungsversprechen
Der Verein KiB children
care fordert die Abschaffung des Selbstbehaltes für Kinder- und
Jugendliche im Krankenhaus, so wie es im aktuellen Regierungsabkommen
versprochen wurde. Auch die aktuelle "Kinder- und
Jugendgesundheitsstrategie" des Bundesministeriums für Gesundheit
enthält diese Forderung.
http://www.ots.at/redirect/kinderundjugendgesundheitsstrategie_2013
In diesem Dokument ist von "zu hohen finanziellen Belastungen für die Eltern von Frühgeborenen, Mehrlingegeburten, chronisch kranken Kindern, Kindern mit Behinderung sowie Kindern, die über den Jahreswechsel im Krankenhaus bleiben müssen" die Rede. Neben der Abschaffung der Selbstbehalte wird in diesem Dokument auch der Wegfall der Übernachtungskosten für Eltern gefordert. Auch die EACH Charta, ein Forderungskatalog der European Association for Children in Hospital fordert, dass Eltern keine zusätzlichen Kosten aus Krankenhausaufenthalten entstehen dürfen.
1,22 Mio Betroffene
Die Betroffenengruppe ist jedenfalls groß: Von den 8,45 Mio. in Österreich lebenden Personen sind 1,22 Mio. Kinder unter 15 Jahren. Im März wird die neue Steuerreform präsentiert. "Wir haben Grund zur Besorgnis, dass das Regierungsversprechen wieder nicht eingelöst wird", so Elisabeth Schausberger. Alle PolitikerInnen auf bundes- und landespolitischer Ebene seien sich zwar über die notwendige Abschaffung dieser Familienbelastung einig, jedoch nicht über deren Finanzierung. "Währenddessen werden Eltern weiterhin zur Kasse gebeten."
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Gesundheit folgende
ANFRAGE