4083/J XXV. GP

Eingelangt am 06.03.2015
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ANFRAGE

 

 

des Abgeordneten Schmid

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Bildung und Frauen

 

betreffend Karlis Schulbox

 

 

Das österreichische Bildungssystem, einst eines der Besten Europas, ist erheblich ins Wanken geraten. Neben der, durch Ihr Bundesministerium neu eingeführten, „Zentralmatura“, welche mittlerweile als Pleiten-, Pech- und Pannensystem zu bezeichnen ist, berichtete der ORF am 17.2.2015 in der Sendung "Heute Konkret"

von einem weiteren "Bildungs"-Skandal - diesmal in unseren Volksschulen.

 

Diesem Bericht zu Folge, bekamen 71.000 Schüler bei deren Schuleinschreibung, also ca. ein halbes Jahr vor der Einschulung, eine "Karlis Schulbox" überreicht. Inhalt dieser Box, ist neben unbedenklichem Material, auch ein Pixi-Buch, in welchem aggressiv ein Smartphone und eine BAWAG-PSK Bankomatkarte beworben wird. Es wird hier nicht nur den vollkommen geschäftsunfähigen Kindern suggeriert, dass zu ihrem neuen Lebensabschnitt als Volksschüler eine Bankomatkarte gehört, sondern auch die Eltern massivst unter Druck gesetzt, ihren Kindern ein Smartphone und eine Bankomatkarte in die Schultüte zu packen. Nicht nur Eltern, Ärzte, Pädagogen und Psychologen, sondern auch Konsumentenschützer, sehen diese direkte, aggressive Werbung als gesetzeswidrig, verwerflich und in keinster Weise dem Kindeswohl entsprechend.

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Bildung und Frauen folgende

                                                                                                

 

 

Anfrage

 

  1. Wie viele derartige Schulboxen wurden bundesweit an Kinder, bzw. deren Eltern verteilt? (aufgegliedert nach Bundesländern)
  2. Wer hat diese Schulboxen, bzw. deren Inhalt, überprüft?
  3. Wer hat diese Schulboxen, bzw. deren Inhalt, genehmigt?
  4. Wurde diese Schulbox in irgendeiner Form seitens ihres Ressorts finanziell gefördert?
  5. Wenn ja, in welcher Höhe?
  6. Wenn ja, in welcher Form?
  7. Wenn ja, wer hat diese Förderung genehmigt?
  8. Hat Ihr Ressort, bzw. nachgeordnete Dienststellen, oder Schulen finanziell durch die Bewerbung von BAWAG-PSK-"Kinder"-Bankomatkarten, bzw. Smartphones profitiert?
  9. Wenn ja, wer?
  10. Wenn ja, in welcher Höhe?
  11. Ist - Ihrer Meinung nach – die gegenständliche Bewerbung von Bankomatkarten und Smartphones, unbedenklich, dem Kindeswohl entsprechend und gesetzeskonform?
  12. Ist - Ihrer Meinung nach – die gegenständliche Bewerbung von Bankomatkarten und Smartphones, moralisch einwandfrei und vertretbar?
  13. Welche Konsequenzen ziehen sie aus diesem Skandal?