4174/J XXV. GP

Eingelangt am 16.03.2015
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Mag. Roman Haider

und anderer Abgeordneter

an den Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft

betreffend Rückgang deutscher Wintertouristen

Die Presse vom 28.01.2015 : „Laut Statistik Austria nächtigten im vergangenen Jahr 131,8 Millionen Gäste in Österreich, um 0,6 Prozent weniger als 2013. Sowohl inländische als auch ausländische Nächtigungen sind zurückgegangen. Am stärksten gelitten haben die Privatquartiere mit einem Rückgang von sechs Prozent.

Vor allem die Monate Jänner bis März, also die zweite, schneearme Hälfte der Wintersaison 2013/14, hat den Jahresschnitt nach unten gezogen. Am stärksten war der Einbruch im Februar mit einem Minus von neun Prozent bei den Nächtigungen. Aber auch der regenreiche Juli schlug mit einem Minus von 4,9 Prozent negativ zu Buche.“

Doch abgesehen von den ausbleibenden russischen Touristen, sind es vor allem die rückläufigen Zahlen der deutschen Urlauber, die nachdenklich machen sollten.

„Auf das ganze Jahr und den österreichischen Gesamtmarkt gerechnet gingen die Übernachtungen russischer Gäste 2014 um 7,9 Prozent zurück. Absolut ist das aber nur ein Rückgang um 200.000, während um 1,32 Millionen weniger Deutsche in Österreich genächtigt haben, ein Rückgang um 2,6 Prozent auf knapp 50 Millionen Nächtigungen. Damit sind die Deutschen mit knapp 38 Prozent des Nächtigungsaufkommens immer noch mit Abstand die größte Gästegruppe – und die, bei der ein Ausbleiben am meisten schmerzt.“

„Österreich ist viel zu deutschlandlastig“, sagt Otmar Michaeler, Geschäftsführer der Falkensteiner Michaeler Tourism Group, Betreiber von 30 Falkensteiner-Hotels. Deutschland sei ohne Frage ein wichtiger Markt. „Wir lassen aber in anderen Märkten großes Potenzial liegen, in Italien oder in England zum Beispiel.“ 2014 nächtigten 3,4 Millionen Briten und 2,8 Millionen Italiener in Österreich. Für 2015 biete die Schweiz wegen der Franken-Stärke eine große Chance, so Michaeler. Schon 2014 legten die Nächtigungen um 1,4 Prozent auf 4,6 Millionen zu.“


In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft nachfolgende

Anfrage

1.    Worauf lässt sich der Rückgang deutscher Urlauber im Jahr 2014 zurückführen?

2.    Sollte sich Österreich verstärkt um Touristen aus anderen EU-Ländern bemühen, um die Abhängigkeit von deutschen Touristen zu reduzieren?

 

3.    Wenn ja, welche anderen Märkte sollten verstärkt beworben werden? Wenn nein, warum sollte Österreich weiterhin vorwiegend auf deutsche Urlauber setzen?

 

4.    Sehen Sie seitens Ihres Ministeriums auf Grund des starken Schweizer Franken eine verstärkte Möglichkeit, Schweizer Touristen für den heimischen Tourismusmarkt zu gewinnen?

 

5.    Wenn ja, mit welchen Maßnahmen wird seitens Ihres Ministeriums verstärkt um Schweizer Urlauber geworben werden?

 

6.    Wenn nein, warum wird es diesbezüglich keine Maßnahmen geben?

 

7.    Wie stehen Sie zu der Aussage von Geschäftsführer Michaeler (Falkensteiner Michaeler Tourism Group), dass gerade in Märkten wie Großbritannien oder Italien großes Tourismuspotential für Österreich ungenutzt bleibt?

 

8.    Werden Sie diesbezüglich seitens Ihres Ministeriums Maßnahmen ergreifen, um gerade diese Märkte verstärkt für den heimischen Tourismus zu gewinnen?

 

9.    Wenn ja welche Maßnahmen werden das sein? Wenn nein, warum nicht?