4338/J XXV. GP

Eingelangt am 23.03.2015
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ANFRAGE

der Abgeordneten Dr. Franz

Kolleginnen und Kollegen

an die Bundesministerin für Gesundheit

betreffend „Paramedics-Masterstudium an der FH St. Pölten“

 

Wie der Kurier am 12.2.2015 berichtete, wird im kommenden Herbst an der FH St. Pölten für 74 Studierende das Paramedics-Masterstudium geschaffen. In diesem Studienzweig wird der Notfallsanitäter akademisch ausgebildet und erhält ärztliche Kompetenzen:

 

„Paramedics sind speziell ausgebildete Notfall-Experten. International gesehen sind es Sanitäter oder Pfleger, welche die präklinische Versorgung von Notfallpatienten sichern. Sie haben eine entsprechende mehrjährige Ausbildung und können Infusionen anlegen, Medikamente verabreichen oder künstlich beatmen. Paramedics sind in vielen anderen Ländern wie etwa Schweden oder Schweiz bereits Standard", so FH-Prof. DSA Mag. (FH) PhDr. Christoph Redelsteiner, MSc von der FH St. Pölten, führender Experte auf diesem Gebiet.[1]

 

Hier ist zu beachten, dass die umfangreiche und lange Ausbildung zu Paramedics von ehrenamtlich und freiwillig arbeitenden Sanitätern, aus denen das Rettungsdienstpersonal in Österreich zu 95 Prozent besteht, kaum neben deren sonstigen hauptberuflichen Tätigkeiten zu bewältigen wäre.

Die Einführung eines Paramedic-Systems könnte so zu einem enormen Anstieg der Kosten im österreichischen Gesundheitswesen führen.

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten richten daher an die Frau Bundesministerin für Gesundheit nachstehende

 

Anfrage

 

 

1.    Ist Ihnen die Einrichtung des Paramedics-Masterstudiums an der FH St. Pölten bekannt, wenn nein, warum nicht?

 

2.    Sehen Sie hier Mehrkosten, die durch eine Hospitalisierung der Paramedics im Rahmen ihrer Ausbildung für das österreichische Gesundheitssystem entstehen?

a.    Wenn ja, in welcher Höhe?

b.    Wenn nein, warum nicht?

 

3.    Sehen Sie hier Mehrkosten, die durch eine hauptberufliche Tätigkeit von Paramedics dem österreichischen Gesundheitssystem entstehen, da durch diese Ausbildung der Sanitätsdienst auf freiwilliger Basis zurückgedrängt wird?

a.    Wenn ja, in welcher Höhe?

b.    Wenn nein, warum nicht?

 

4.    Haben Sie in nächster Zeit vor, das Sanitätsgesetz zu Gunsten der Paramedics zu ändern? Wenn ja, in welcher Form und was ist hier genau geplant?

 



[1] http://www.fhstp.ac.at/ueberuns/newsevents/news/internationale-modelle-in-vorgestellt