4354/J XXV. GP

Eingelangt am 24.03.2015
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

ANFRAGE

des Abgeordneten Dr. Walter Rosenkranz

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Kunst und Kultur, Verfassung und Medien

 

betreffend Fortbestand der Sammlung alter Musikinstrumente

 

 

Die „Presse“ berichtete am 10. März über die ungewisse Zukunft der Sammlung alter Musikinstrumente (SAM) wie folgt:

 

„Für Leopold Mozarts Geige ist hier bald kein Platz mehr. Auch nicht für die seltenen Flöten, die auch Spazierstöcke sind. Diese sind Teil der Sammlung historischer Instrumente in der Neuen Burg, die voller Schätze, Geschichte und Anekdoten ist. Jährlich sehen rund 80.000 Menschen, darunter etliche internationale Studenten, die 750 Exponate des Kunsthistorischen Museums (KHM), die in der Beletage der Neuen Burg untergebracht sind.

Den alten Instrumenten könnte aber jetzt die Übersiedlung in ein seelenloses Depot drohen, fürchtet Sammlungsdirektor Rudolf Hopfner. Denn ausgerechnet hier möchte Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) am liebsten sein angekündigtes Haus der Geschichte 2018 eröffnen…

Zwar entwickelt der Historiker Oliver Rathkolb mithilfe eines wissenschaftlichen Beirates bis Sommer ein inhaltliches Konzept – allerdings nur für das Haus der Geschichte. Was mit den anderen Museen (Welt- und Ephesos-Museum) oder den dort beheimateten Sammlungen, wie eben den historischen Instrumenten oder der Hofjagd- und Rüstkammer passieren soll, ob sie umstrukturiert, ausgelagert oder verkleinert werden, ist unklar.“
(http://diepresse.com/home/panorama/wien/4677514/Haus-der-Geschichte_Musiksammlung-zittert-um-Existenz, 10. März 2015)

 

Wie der „Kurier“ weiters berichtet, wurde in diesem Zusammenhang eine umfangreiche Studie der Museologin Claudia Haas veröffentlicht:

 

„…in der Studie heißt es: 'Es ist darauf zu achten, dass in der Öffentlichkeit keine Standortdiskussion entsteht, die das Projekt gefährdet'. Ostermayer hielt sich an den Rat: Er verlangte im November 2014 aus Kostengründen eine Redimensionierung der Pläne für das Weltmuseum – und schlug vor, den frei werdenden Platz in der Neuen Burg für das Haus der Geschichte zu nutzen. Motto: Speed kills. Laut der Mitte Jänner 2015 vorgelegten Pläne soll das Haus der Geschichte im Mitteltrakt direkt über der Nationalbibliothek […] realisiert werden.“ („Kurier“, 10. März 2015, S. 23)

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Kunst und Kultur, Verfassung und Medien die folgende

 

 

Anfrage

 

 

1.     Soll die SAM auch weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich sein?

2.     In og „Kurier“-Artikel ist von verschiedenen Raumnutzungsvorschlägen für das geplante „Haus der Geschichte“ die Rede – optieren Sie auf einen dieser Vorschläge von Frau Haas oder gibt es darüber hinaus noch weitere Optionen?

3.     Falls es außer den Vorschlägen Frau Haas' noch weitere Konzepte gibt, von wem wurden diese erstellt?

4.     Inwieweit ist von den og Vorschlägen Frau Haas' die SAM betroffen?

5.     Inwieweit ist von allfälligen anderen Vorschlägen die SAM betroffen?

6.     Haben Sie sich bereits für eine Option entschieden?

7.     Falls ja, welche bzw. inwieweit ist die SAM davon betroffen?

8.     Falls nein, bis wann ist eine diesbezügliche Entscheidung zu erwarten?

9.     Wieviel wird eine allfällige Absiedelung der SAM vom jetzigen Standort kosten?

10.  Für welche Ausstellungsfläche ist das inhaltliche Konzept des Geschichtswissenschaftlers Oliver Rathkolb ausgelegt?