4417/J XXV. GP

Eingelangt am 26.03.2015
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Dr. Belakowitsch-Jenewein

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Bildung und Frauen

betreffend Frauenhelpline

 

Die „Frauenhelpline“, die zu den „Autonomen Österreichischen Frauenhäusern“ (AÖF) gehört, wurde eingerichtet, um Frauen und Mädchen, die von Gewalt betroffen sind, sehr rasch und kostenlos helfen und beraten zu können. Die „Frauenhelpline“ selbst versteht sich auch als Vermittler zu anderen Hilfseinrichtungen. Aus ganz Österreich kann die „Frauenhelpline“ kostenlos rund um die Uhr erreicht werden. Damit stellt sie für Frauen, die von Gewalt betroffen sind, eine niederschwellige Möglichkeit dar, sich beraten oder helfen zu lassen.

Auf der Homepage steht betreffend Zielgruppen folgendes: „Die primären Zielgruppen sind Frauen, die von allen Formen der Gewalt (physischer, psychischer, sexueller, struktureller und ökonomischer) betroffen oder bedroht sind, und deren Kinder, Frauen in Beziehungs- und Lebenskrisen, Frauen, die von Stalking und Zwangsheirat betroffen sind...

...die Frauenhelpline steht auch Mädchen und jungen Frauen offen, die gegen ihren Willen verheiratet wurden oder werden sollen. Von Zwangsheirat sind minderjährige Mädchen und junge Frauen (aber auch Burschen) mit österreichischer Staatsbürgerschaft betroffen, die in zweiter oder dritter Generation in Österreich aufgewachsen sind. Zwangsverheiratung ist ebenfalls eine Form von familiärer Gewalt und die Betroffenen benötigen umfassende Hilfe und Unterstützung...“

Zu den laut Homepage selbstdefinierten Aufgaben zählen unter anderem: „...Eine weitere wichtige Aufgabe der Frauenhelpline ist es, Medien sowie administrativ bzw. politisch tätige Personen mit den nötigen Informationen zu Männergewalt und deren Auswirkungen auf alle anderen Familienangehörigen zu versorgen......gerade was regionale Frauenhilfseinrichtungen anbelangt, sind städtische Gebiete zum Teil gut versorgt, ländliche Gebiete oft sehr schlecht. So kann es beispielsweise einer Frau in einer abgelegenen Region passieren, dass sie 100 km ins nächste Frauenhaus oder zur nächsten Beratungsstelle fahren muss. Für Migrantinnen kommt noch erschwerend hinzu, dass es vor allem im ländlichen Raum kaum muttersprachliche Beratungen gibt. Das Team der Frauenhelpline versucht, solche Mängel aufzuzeigen und sieht sich verantwortlich dafür, immer wieder einen Ausbau des Hilfsangebots für von Gewalt betroffene Frauen/Migrantinnen und deren Kinder zu fordern...“

Die Beratungen werden in Deutsch, aber auch in Russisch, Bosnisch, Serbisch, Kroatisch, Rumänisch, Türkisch, Arabisch und Englisch angeboten. Für gehörlose Frauen gibt es ebenso eine Beratungsmöglichkeit mittels ReleyService. Gefördert wird diese Einrichtung vom Bundesministerium für Bildung und Frauen.


In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Bildung und Frauen folgende

 

 

ANFRAGE

 

1.    Wie hoch war die Förderung Ihres Ressorts für die „Frauenhelpline“ in den Jahren 2009 bis 2013? (aufgeschlüsselt nach Jahren)

2.    Wie viele Anrufe gab es in den Jahren 2009 bis 2013 bei der „Frauenhelpline“? (aufgeschlüsselt nach Jahren)

3.    Wie viele dieser Anrufe wurden von Männern getätigt, die ihre Frauen suchten? (aufgeschlüsselt nach Jahren)

4.    Wie viele dieser Anrufe wurden von Männern getätigt, die perverse oder anzügliche Sprüche anbringen wollten? (aufgeschlüsselt nach Jahren)

5.    Wie viele dieser Anrufe wurden von Kindern und Minderjährigen getätigt, die keine Beratung wollten sondern vielmehr einen Scherzanruf tätigten? (aufgeschlüsselt nach Jahren)

6.    Wie viele dieser Anrufe wurden von einsamen Personen, die nicht Zielgruppe sind, getätigt? (aufgeschlüsselt nach Jahren)

7.    Wie viele Personen haben wegen ökonomischer Gewalt angerufen? (aufgeschlüsselt nach Jahren)

8.    Was genau ist unter ökonomischer Gewalt zu verstehen? (aufgeschlüsselt nach Jahren)

9.    Wie viele Personen haben wegen struktureller Gewalt angerufen? (aufgeschlüsselt nach Jahren)

10. Was genau ist unter struktureller Gewalt zu verstehen? (aufgeschlüsselt nach Jahren)

11. Wie viele Personen wurden in den Jahren 2009 bis 2013 in deutscher Sprache beraten? (aufgeschlüsselt nach Jahren)

12. Wie viele Personen wurden in den Jahren 2009 bis 2013 in englischer Sprache beraten? (aufgeschlüsselt nach Jahren)

13. Wie viele Personen wurden in den Jahren 2009 bis 2013 in russischer Sprache beraten? (aufgeschlüsselt nach Jahren)

14. Wie viele Personen wurden in den Jahren 2009 bis 2013 in türkischer Sprache beraten? (aufgeschlüsselt nach Jahren)

15. Wie viele Personen wurden in den Jahren 2009 bis 2013 in arabischer Sprache beraten? (aufgeschlüsselt nach Jahren)

16. Wie viele Personen wurden in den Jahren 2009 bis 2013 in serbischer Sprache beraten? (aufgeschlüsselt nach Jahren)

17. Wie viele Personen wurden in den Jahren 2009 bis 2013 in bosnischer Sprache beraten? (aufgeschlüsselt nach Jahren)

18. Wie viele Personen wurden in den Jahren 2009 bis 2013 in kroatischer Sprache beraten? (aufgeschlüsselt nach Jahren)

19. Wie viele gehörlose Personen wurden in den Jahren 2009 bis 2013 beraten? (aufgeschlüsselt nach Jahren)

20. Wie viele Mitarbeiter waren mit Stichtag 1.1.2015 bei der „Frauenhelpline“ beschäftigt?

21. Welche Ausbildung haben die Mitarbeiter der „Frauenhelpline“?

22. Wie genau wurde die „weitere wichtige Aufgabe der Frauenhelpline, Medien mit den nötigen Informationen zu Männergewalt und deren Auswirkungen auf alle anderen Familienangehörigen zu versorgen“ in den Jahren 2009 bis 2013 wahrgenommen? (bitte um genaue Aufschlüsslung der Informationen in den einzelnen Jahren)


23. Wie genau wurde die „weitere wichtige Aufgabe der Frauenhelpline, administrativ bzw. politisch tätige Personen mit den nötigen Informationen zu Männergewalt und deren Auswirkungen auf alle anderen Familienangehörigen zu versorgen“ in den Jahren 2009 bis 2013 wahrgenommen? (bitte um genaue Aufschlüsslung der Informationen in den einzelnen Jahren)

24. Was genau ist unter „Männergewalt“ zu verstehen?

25. Wie hoch waren die Kosten für die Plakat-Kampagne 2013 insgesamt?

26. Wie viele Plakate wurden für die Plakat-Kampagne 2013 insgesamt produziert?

27. Wie viele Plakate wurden im öffentlichen Raum affichiert? (aufgeschlüsselt nach Bundesländern)

28. Wie viele Anzeigen in Tageszeitungen gab es insgesamt?

29. In welchen Tageszeitungen sind die Inserate erschienen und wie hoch waren die jeweiligen Kosten?

30. Wie hoch waren die Kosten für den Fernsehspot der Kampagne 2013 insgesamt?

31. In welchen TV-Sendern ist der Fernsehspot wie oft gelaufen und wie hoch waren die jeweiligen Kosten?

32. Wie hoch waren die Kosten für die Kampagne 2011?

33. Wie viele Einkaufssäcke der Firma Zielpunkt wurden bedruckt?

34. Wie hoch waren die Kosten hierfür?

35. Wie hoch waren die Kosten für die Plakat-Kampagne 2010 insgesamt?

36. Wie viele Plakate wurden für die Plakat-Kampagne 2010 insgesamt produziert?

37. Wie viele Plakate wurden im öffentlichen Raum affichiert? (aufgeschlüsselt nach Bundesländer)

38. Wie viele Anzeigen in Tageszeitungen gab es insgesamt?

39. In welchen Tageszeitungen sind die Inserate erschienen und wie hoch waren die jeweiligen Kosten?

40. Wie hoch waren die Kosten für den Fernsehspot der Kampagne 2010 insgesamt?

41. In welchen TV-Sendern ist der Fernsehspot wie oft gelaufen und wie hoch waren die jeweiligen Kosten?

42. Wie hoch waren die Kosten für die Werbekampagne 2015?

43. Gab es eine Ausschreibung für die Werbekampagne 2015?

44. Wenn nein, warum nicht?

45. Wenn ja, wie viele Bewerber gab es?

46. Wie viele Inserate wurden im Jahr 2015 bisher geschalten? (Auflistung nach Medien)

47. Wie viele Fernsehspots wurden im Jahr 2015 bisher ausgestrahlt? (Auflistung nach Sendern)