4420/J XXV. GP

Eingelangt am 26.03.2015
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Anfrage

 

der Abgeordneten Neubauer, Hafenecker, Darmann

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

betreffend Antidepressiva, Kokain und Ecstasy im Donauwasser

 

Medienberichten zufolge wurden kürzlich Ergebnisse einer 2013 durchgeführten  umfangreichen Donauwasseranalyse veröffentlicht. Sechs Wochen lang fuhren die Forscher im Rahmen der sogenannten Joint Danube Survey 3 mit Schiffen die Donau stromabwärts bis zum Donaudelta, um vielerorts Wasserproben zu nehmen, diese zu analysieren und mit den Ergebnissen der vorangegangenen Expeditionen – die erste fand im Jahr 2001, die zweite 2007 statt – zu vergleichen.

So brachte die Analyse zutage, dass sich die gesamte Fischpopulation des Stroms stark dezimiert hat, was laut den Forschern unter anderem auf Kraftwerke und Dämme zurückzuführen ist, aber auch auf fremde Fischarten, die sich in der Donau breitgemacht haben und die heimischen Arten nach und nach verdrängen.

Erstaunlich ist das Ergebnis der Wasseranalyse auf Höhe Klosterneuburg: Dort wurde eine hohe Konzentration an Medikamenten und Drogen festgestellt. Neben Antidepressiva  und ähnlich gelagerten Substanzen konnten auch Kokain und Ecstasy im Donauwasser festgestellt werden. Experten vermuten, dass das entnommene Donauwasser bereits Tage zuvor auf Höhe Linz mit den Drogen verunreinigt und stromabwärts getragen worden sein könnte.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den

Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende

 

Anfrage

 

1.    Warum wird das Ergebnis der Studie erst nach eineinhalb Jahren veröffentlicht?

2.    Wie hat sich die Fischpopulation von 2001 (Joint Danube Survey 1) bis 2013 entwickelt?

3.    Welche heimischen Fischarten sind in ihrem Bestand gefährdet?

4.    Um welche fremden Fischarten handelt es sich bei jenen, die eine Gefährdung für den heimischen Fischbestand darstellen?

5.    Worauf ist dies zurückzuführen?

6.    In welchem Bereich bzw. in welchen Bereichen der Donau ist der heimische Fischbestand gefährdet?

7.    Sind Maßnahmen geplant, das ursprüngliche Gleichgewicht wieder herzustellen?

a.    Wenn ja, welche?

b.    Wenn nein, warum nicht?

8.    Wer ist dafür zuständig?

9.    Wie begründet sich der Verdacht, dass das Wasser auf Höhe Linz mit den Drogen verunreinigt worden sein könnte?

10. Ist künftig geplant, dass Donauwasser im Bereich zwischen Linz und Klosterneuburg verstärkt auf Drogenkonzentration zu überprüfen?

a.    Wenn nein, warum nicht?

11. Wurden im niederösterreichischen Donauverlauf weitere Substanzen festgestellt, die sich (gesundheits-)schädlich für Pflanzen, Tiere oder Menschen auswirken könnten?

a.    Wenn ja, welche und welcher Konzentration?

b.    Wenn ja, konnte eine Überschreitung zulässiger Grenzwerte festgestellt werden?

12. Wurden im oberösterreichischen Donauverlauf weitere Substanzen festgestellt, die sich (gesundheits-)schädlich für Pflanzen, Tiere oder Menschen auswirken könnten?

a.    Wenn ja, welche und welcher Konzentration?

b.    Wenn ja, konnte eine Überschreitung zulässiger Grenzwerte festgestellt werden?

13. Wurden bereits im Rahmen der 2001 bzw. 2007 durchgeführten Studie Antidepressiva, Kokain oder Ecstasy festgestellt, wenn auch in geringerer Konzentration?

a.    Wenn ja, in welcher Konzentration und wo?

14. Kann es zur Konzentration der vorgefunden Substanzen über illegale Ableitungen in die Donau gekommen sein?

15. Werden Maßnahmen gesetzt, den Verursacher dieser Verunreinigung zu eruieren?

a.    Wenn ja, welche?

b.    Wenn nein, warum nicht?