4471/J XXV. GP
Eingelangt am 08.04.2015
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ANFRAGE
des Abgeordneten Mag. Roman Haider
und anderer Abgeordneter
an den Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft
betreffend das Abrutschen Österreichs aufgrund mangelnder Reformen
Das Wirtschaftsblatt vom 23.03.2015 berichtet wie folgt:
"Ohne
beherzte Reformen gibt es laut den EU-Ökonomen keine Chance, wieder zu den
Innovationsführern wie Dänemark, Deutschland, Irland und den
Niederlanden aufzuschließen.
Was muss eigentlich noch passieren, damit die österreichische Regierung
längst überfällige Reformen angeht? Kaum ein Tag vergeht, an dem
nicht eine Studie veröffentlicht wird, die dem Land den wirtschaftlichen
Sinkflug prognostiziert, wenn nicht zügig Bereiche wie Bildung, Forschung
und Innovation neu aufgestellt werden. Besonders erschreckend ist das neueste
europäische KMU-Barometer: Die hochgelobten österreichischen KMU
investieren nicht mehr, weil ihnen der Glaube an bessere Zeiten fehlt. Denn das
heimische Politikestablishment agiert bis auf einige Lebenszeichen bei der
Steuerreform seit Jahren viel zu zögerlich. Zuverlässig blockieren
die gar nicht mehr so großen Koalitionspartner einander und verhindern
damit erfolgreich fast jedes wirtschaftspolitische Vorankommen.
Da macht es offenbar nichts, dass Österreich im EU-Vergleich beinahe das
schwächste Wirtschaftswachstum hat. Bei der Wettbewerbsfähigkeit
sieht die Kommission das Land bei den potenziellen Absteigern. Auf der
EU-Innovationsrangliste fällt Österreich regelmäßig
zurück und liegt nur noch auf Platz zehn von 28 Mitgliedstaaten.
Ohne beherzte Reformen gibt es laut den EU-Ökonomen keine Chance, wieder
zu den Innovationsführern wie Dänemark, Deutschland, Irland und den
Niederlanden aufzuschließen. Die Arbeitslosigkeit steigt
unaufhörlich. In den KMU, die laut Wirtschaftsministerium mehr als 99
Prozent der österreichischen Privatbetriebe ausmachen, wird wegen des
schlechten Geschäftsklimas ein weiterer Abbau von Arbeitsplätzen
erwartet. Schon heute liegt die Arbeitslosigkeit in Österreich laut
WKÖ-Präsident Christoph Leitl nur im EU-Mittelfeld, wenn man das
niedrige Pensionsantrittsalter von durchschnittlich gut 58 Jahren einberechnet.
Daher bleibt den Regierungsparteien keine Zeit, sich auf ihrer zaghaften Steuerreform auszuruhen. Denn schon ist der Schaden für den Standort Österreich durch das langjährige Ausbleiben von Reformen nicht mehr zu verbergen. Wenn die KMU die Hoffnung auf bessere Zeiten fahren lassen, ist es fünf nach zwölf. Jedes Jahr teilt uns die EU die dringend nötigen Reformen mit. Mehr als überfällig ist es, diese Vorgaben auch endlich zu erfüllen. Wer das weiterhin nicht tut, ist für den Sinkflug des einstigen Wirtschaftswunderlandes Österreich verantwortlich."
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft nachfolgende
Anfrage
1. Was werden Sie seitens Ihres Ministeriums unternehmen, um Österreich wieder in die Liga der Innovationsführer wie Dänemark, Deutschland, Irland oder die Niederlande zu bringen?
2. Was entgegnen Sie der Kritik, dass kein Tag vergehe, an dem nicht eine Studie veröffentlicht wird, die Österreich den wirtschaftlichen Sinkflug prognostiziert, wenn nicht zügig Bereiche wie Bildung, Forschung und Innovation neu aufgestellt werden?
3. Werden Sie seitens Ihres Ministeriums in nächster Zeit entsprechende Reformen vorantreiben?
4. Wenn ja, welche werden das sein? Wenn nein, warum nicht?
5. Wie werden Sie seitens Ihres Ministeriums auf das Ergebnis des neuesten europäischen KMU-Barometers: "Die hochgelobten österreichischen KMU investieren nicht mehr, weil ihnen der Glaube an bessere Zeiten fehlt", reagieren?
6. Woran liegt es, dass Österreich im EU-Vergleich das beinahe schwächste Wirtschaftswachstum hat, und was werden Sie seitens Ihres Ministeriums dagegen unternehmen?
7. Auf der EU-Innovationsrangliste fällt Österreich regelmäßig zurück und liegt nur noch auf Platz zehn von 28 Mitgliedstaaten. Welche Maßnahmen werden Sie seitens Ihres Ministeriums ergreifen, um ein weiteres Abrutschen Österreichs zu verhindern?
8. Mit welcher Strategie seitens Ihres Ministeriums wird einem weiteren Abbau österreichischer Arbeitsplätze in Privatbetrieben entgegengesteuert?
9. Wie stehen Sie zu der Aussage, dass der Schaden für den Standort Österreich durch das langjährige Ausbleiben von Reformen nicht mehr zu verbergen sei?
10. Woran liegt es, dass den von der EU dringend empfohlenen Vorgaben hinsichtlich notwendiger Reformen bis auf weiteres nicht nachgekommen wurde?
11. Werden Sie sich seitens Ihres Ministeriums für die Umsetzung derartiger Vorgaben/ Reformen einsetzen?