4472/J XXV. GP
Eingelangt am 08.04.2015
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
des Abgeordneten Mag. Roman Haider
und anderer Abgeordneter
an den Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft
betreffend fehlender Konjunktureffekt für Österreich
Die Presse vom 17.03.2015 berichtet wie folgt:
"Ein
niedriger Ölpreis, ein niedriger Euro und Zinsen, die von der EZB "im
Wesentlichen abgeschafft wurden" - und trotz dieses
"Konjunkturpaketes" gibt es nur ein "Wachstum, das Sie mit der
Lupe suchen können", vermerkte Erste Bank Österreich-Chef Thomas
Uher am Dienstag im Klub der Wirtschaftspublizisten. In dieser Situation fehle
ein kleiner zusätzlicher Anschub - den eine zeitlich befristete
Möglichkeit für vorzeitige Abschreibungen liefern könnte.
Eine "Investitionsklemme" stellte Uher hingegen in Abrede. Die Banken
hätten genug Liquidität und Eigenkapital. Die Quote abgelehnter
Kredite sei auch nicht gestiegen - in der Erste Bank liege sie bei zehn bis 15
Prozent. Die Investitionsquote liege auf einem Niveau wie sie in einer reifen
Wirtschaft üblich sei - in den USA und Deutschland, wo die Wirtschaft mehr
Schwung hat, liege sie noch niedriger. Dennoch seien die Investitionen
"für Wachstum zu wenig, aber für eine Krise zu viel".
Bremsblock ist aus Sicht Uhers das fehlende Vertrauen in die politische
Situation. Auch die aktuell beschlossene Steuerreform sei kein Investitionsmotor.
Es werde auch nicht funktionieren, nur über Konsum das Wachstum in Gang zu
bringen - dazu brauche es auch Investitionen. Da glaubt Uher, dass die
Wiedereinführung eines alten Instruments, der vorzeitigen Abschreibung,
auf 18 Monate zwischen Mitte 2015 und Ende 2016 befristet, dazu führen
könnte, dass "Unternehmen ihre Schubläden aufmachen und
Investitionspläne herausnehmen". Die Maßnahme würde auch
sich selber finanzieren.
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft nachfolgende
Anfrage
1. Woran liegt es, dass Österreichs Konjunktur weder vom niedrigen Ölpreis, dem niedrigen Euro noch den kaum vorhandenen Zinsen profitieren kann?
2. Sehen Sie in der im Artikel genannten Möglichkeit, einer zeitlich befristeten Abschreibung, eine geeignete Möglichkeit für einen zusätzlichen konjunkturellen Anschub?
3. Wenn ja, werden Sie eine derartige Möglichkeit seitens Ihres Ministeriums unterstützen? Wenn nein, warum nicht?
4. Wie reagieren Sie auf die Kritik, dass es über Konsum allein nicht möglich sein wird, das Wachstum in Gang zu bringen, sondern, dass es diesbezüglich an notwendigen Reformen fehlt?