4510/J XXV. GP

Eingelangt am 09.04.2015
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Dr. Belakowitsch-Jenewein

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Inneres

betreffend Kurzfilm Void

 

 

Der österreichische Kurzfilm „Void“, der im Jahr 2012 in angeblicher Anlehnung an den Fall Baidjanko M. (alias Bakary J., alias Faiteh B.) gedreht wurde, wird auch heute noch allen Polizeischülern verpflichtend vorgeführt. Dabei wird der Eindruck vermittelt, dieser Film würde den tatsächlichen Tathergang wiedergeben. So finden sich im Internet zahlreiche Beiträge, die von der „tatsächlichen“ und der „wahren“ Geschichte schreiben.

In diesem Film werden die Polizisten nicht nur in Uniform dargestellt, sondern diese haben in dem Film auch noch Waffen in der Hand.

Tatsächlich waren die drei Beamten eingeteilt, den kriminellen Asylwerber Baidjanko M. (alias Bakary J., alias Faiteh B.) bei der Abschiebung in seine Heimat zu begleiten. Bei Abschiebungen tragen Beamte Zivilkleidung und tragen keine Waffen bei sich! Auch das „überfahren“ mit dem Polizeiauto ist bis heute nicht nachgewiesen.

Daher stellt sich schon die Frage, warum ein solches Filmprojekt, das ganz offensichtlich nur darauf abzielt, einen ganzen Berufsstand in Verruf zu bringen, einerseits mit öffentlichen Mitteln gefördert wird und andererseits verpflichtend allen Polizeischülern vorgeführt wird!

 

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Inneres folgende

 

ANFRAGE

 

1.    Gab es für die Produktion dieses Filmes Förderungen aus Ihrem Ressort?

2.    Wenn ja, in welcher Höhe?

3.    Sind Ihnen die Regiefehler in diesem Film bekannt?

4.    Wenn ja, warum haben Sie niemals öffentlich kritisiert, dass die Polizisten in diesem Film Uniform und Waffen tragen?

5.    Warum müssen alle Polizeischüler diesen Film verpflichtend ansehen, obwohl dieser nachweislich nicht den Tatsachen entspricht?