4601/J XXV. GP

Eingelangt am 22.04.2015
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Dr. Belakowitsch-Jenewein

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft

 

betreffend Förderungen für den Verein “LEFÖ“

 

Der Verein “LEFÖ, Beratung, Bildung und Begleitung für Migrantinnen“ definiert auf seiner Homepage seine Arbeitsbereiche:

- Beratungsstelle für lateinamerikanische Frauen

- Lernzentrum für Migrantinnen

- TAMPEP / Informations-, Beratungsarbeit und Gesundheitsprävention für Migrantinnen in der Sexualarbeit

- IBF - Interventionsstelle für Betroffene von Frauenhandel

- Öffentlichkeitsarbeit -, Sensibilisierungs - und Lobbyingarbeit

 

Als Zielgruppen zu den diversen Angeboten werden Migrantinnen aus lateinamerikanischen Ländern und deren Familien, Migrantinnen mit spanischen und portugiesischen Landessprachen, Migrantinnen, die eine Mindestsicherung beziehen, Betroffene von Frauenhandel, Migrantinnen, die durch Gewalt, Drohung, Ausnützung ihrer starken Abhängigkeit oder durch Täuschung nach oder innerhalb von Österreich gehandelt werden:

- um in der Prostitution in Österreich ausgebeutet zu werden;

- um in der Ehe, im Haushalt oder in anderen Tätigkeiten und Dienstleistungsverhältnissen (wie Reinigung, Tourismusindustrie, Landwirtschaft) ausgebeutet zu werden.

Die Beratungen finden in diversen Sprachen statt, unter anderem in Amharisch, Arabisch, Albanisch, Bambara, Bulgarisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Chaga, Moderne chinesische Hochsprache (Mandarin), Deutsch, Diola, Englisch, Edo, Eschan, Farsi, Foula, Französisch, Italienisch, Kamba, Kambe, Kunma, Liso, Lunyakole, Mandinka, Markagne, Nyanja, Nbiago, Paré, Pegeo, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Russisch, Sererr, Slowakisch, Soninke, Spanisch, Swaheli, Tagalog, Taita, Toucouleur, Tschechisch, Türkisch, Ungarisch, Visaya, Wolof und Yoroba.


Ein weiteres Angebot auf der Homepage des Vereins ist auch der “spielerische Umgang“ mit der deutschen Sprache, so heißt es dort wörtlich:  „Im Verein LEFÖ wird im Lernzentrum ein Versuch gestartet, die Lernerinnen durch Phonetikunterricht neugierig auf die deutsche Sprache zu machen und ihnen einen spielerischen, gestalterischen Umgang damit zu zeigen. Dies bewirkt im täglichen Leben eine Kompetenzsteigerung auf sprachlicher und zwischenmenschlicher Ebene.“

 

Unter den aktuellen Mitteilungen dieses dubiosen Vereins findet sich unter “news“ eine künstliche Aufregung:

„Netzwerk SprachenRechte: Kinderrechte für ALLE Kinder!

Sprachen sind nicht zu verbieten! Statt menschen- und kinderrechtswidriger Schulordnungen brauchen wir Mut zum Sprachenlernen und die Bereitschaft, uns miteinander für SprecherInnen und Sprachen dieses Landes zu engagieren. Das Netzwerk SprachenRechte fordert Kinderrechte für ALLE Kinder ein...“

 

Ganz offensichtlich haben diese selbsternannten “Sprachen-Rechtler“ übersehen oder bewusst verdrängt, dass in Österreich neben Deutsch als Amtssprache nur noch die Minderheitensprachen Ungarisch, Burgenlandkroatisch, Romani, Slowakisch, Tschechisch, Slowenisch sowie die Gebärdensprache anerkannt sind.

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft folgende

 

ANFRAGE

 

1.    Hat der Verein “LEFÖ“ in den Jahren 2008 bis 2014 Förderungen aus Ihrem Ressort bzw. allfälligen Vorgängerressorts erhalten?

2.    Wenn ja, in welcher Höhe? (aufgeschlüsselt nach Jahren)

3.    Waren diese Förderungen an ein bestimmtes Projekt gebunden?

4.    Wenn ja, an welches Projekt genau? (aufgeschlüsselt nach Jahren)

5.    Sind Förderungen aus Ihrem Ressort für den Verein “LEFÖ“ für das laufende Jahr 2015 geplant?

6.    Wenn ja, in welcher Höhe?