4690/J XXV. GP
Eingelangt am 23.04.2015
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ANFRAGE
des Abgeordneten Jannach
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend fehlende Wildschadensberichte seit 2011
Auf der Homepage des Bundesministerium für Land-
und Forstwirtschaft,
Umwelt und Wasserwirtschaft auf http://www.bmlfuw.gv.at/publikationen/forst/wildschaden.html
finden sich unter Publikationen – Forst - Rubrik Wildschaden der
Wildschadensbericht des Jahres 2010 (veröffentlicht 2011).
Der Wildschadensbericht 2010 informiert über die dramatischen Auswirkungen von Verbiss- und Schälschäden sowie eine zunehmend besorgniserregende Entwicklung in Österreichs Wäldern durch Wildschäden:
„Auf etwa zwei Dritteln der Verjüngungsflächen wird die Verjüngung durch Verbiss mittel oder stark beeinflusst. Alarmierend entwickelten sich die Schälschäden. Sowohl die Gesamtzahl der geschälten Stämme als auch die jährliche Neuschälung sind weiter angestiegen. Insgesamt weist die Waldinventur im Ertragswald 9,1 (!) Prozent aller Stämme als geschält aus.“
„Insgesamt
weisen im österreichischen Ertragswald 302 (!) Millionen Stämme
Schälschäden auf … Die geschälten Stämme haben in
Summe 58 Millionen Vorratsfestmeter, das entsprich 18 Vorratsfestmetern pro
Hektar.
In diesem Zusammenhang richten die unterzeichnenden Abgeordneten an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende
Anfrage
1. Wie haben sich die Verbiss- und Schälschäden seit dem Jahr 2010 in Österreich entwickelt?
2. Wie haben sich die Verbiss- und Schälschäden seit dem Jahr 2010 in den einzelnen Bundesländern entwickelt?
3. Warum wurde - trotz der seit Jahren fast kontinuierlich steigenden Verbiss- und Schälschäden seit dem Wildschadensbericht 2010 und der gesetzlichen Verpflichtung in § 16 Abs. 6 Forstgesetz 1975 - kein weiterer Wildschadensbericht veröffentlicht?
4. Verfügt das BMLFU über Zahlen, Studien oder Statistiken über die Entwicklung des Wildbestands in Österreich?
5. Wenn ja, wie sehen diese aus?
6. Die Zahlen der Statistik Austria in Bezug auf die Gesamtzahl der Abschüsse 2013/14 zeigt einen dramatischen Rückgang um 19,1 % auf 719.000 Stück gegenüber dem Jahr zuvor. Welche Maßnahmen setzt das BMLFU, um die Verbiss- und Schälschäden am (Ertrags-)Wald vor dem Hintergrund sinkender Abschusszahlen und steigender Schäden zu verhindern?