4755/J XXV. GP

Eingelangt am 28.04.2015
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Dr. Franz,

Kolleginnen und Kollegen

an die Bundesministerin für Gesundheit

betreffend „Defibrillatoren in Österreich“

 

Jährlich sterben in Österreich mehr als 15.000 Menschen an einem plötzlichen Herztod außerhalb von Krankenanstalten. Seit 2002 ist in Österreich, als eines der ersten Länder Europas, der Einsatz von Defibrillatoren durch Laien erlaubt.

 

Ärzte und Rettungsfachleute zweifeln jedoch daran, ob Defibrillatoren an öffentlichen Plätzen den gewünschten Erfolg bringen - vor allem deshalb, weil der plötzliche Herztod vermehrt in den eigenen vier Wänden auftritt. Bei einem Notfall an einem öffentlichen Ort muss zudem der nächste Defibrillator erst gefunden werden - was wertvolle Zeit verbraucht. Aber auch der Nutzen eines Defibrillators für Laien ist beschränkt: Ohne richtiger Herzdruckmassage und Beatmung nützt auch ein Defibrillator nichts.

 

Die unterfertigten Abgeordneten richten daher an die Frau Bundesministerin für Gesundheit nachstehende

 

Anfrage

 

1)    Wie viele öffentliche Defibrillatoren gibt es derzeit in Österreich und welche Einrichtungen sind mit der Anschaffung und Installation betraut? (Bitte um Gliederung nach Bundesländern und Bezirken)

 

2)    Wie hoch belaufen sich die jährlichen Gesamtkosten für die Anschaffung und Wartung pro Bundesland?

 

3)    Wie viele Menschenleben wurden bisher durch öffentliche Defibrillatoren gerettet? (Bitte um Gliederung  nach Bundesländern)

 

4)    Gibt es hierzu Analysen bezüglich der Verwendung von Defibrillatoren?

a)    Wenn ja, wie lauten diese? (Bitte auch um Übermittlung der Analyse)

b)    Wenn nein, warum nicht?

c)    Wenn nein, haben Sie vor solche einzufordern?

 

5)    Welche Personenkreise erhalten derzeit Einschulungen an Defibrillatoren?

 

6)    Erfolgt eine grundsätzliche Schulung der Bürger im Umgang mit Defibrillatoren bzw. gibt es hier entsprechende Initiativen und Planungen des Ministeriums für Gesundheit?

 

7)    Wie wollen Sie eine korrekte Handhabung von öffentlichen Defibrillatoren ermöglichen?


8)    Welche Initiative ergreifen Sie bzw. Ihr Ressort, um die Scheu der Bürger in Bezug auf Defibrillatoren zu bekämpfen?

 

9)    Wie begründen Sie die fehlende Erste-Hilfe-Schulungspflicht zur Handhabung von Defibrillatoren an Schulen ab der 6. Schulstufe und welche diesbezüglichen Planungen gibt es?