4990/J XXV. GP

Eingelangt am 12.05.2015
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Kitzmüller, Dr. Walter Rosenkranz

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Bildung und Frauen

 

betreffend „Nazi-Methoden“ an der Hauptschule Bad Leonfelden

 

 

Wie empörte Elternvertreter der Hauptschule Bad Leonfelden die FPÖ informiert haben, hat sich an der Hauptschule Bad Leonfelden (OÖ) ein unglaublicher Vorfall ereignet:

 

Im Geschichtsunterricht wurden in einer 4. Klasse vom Geschichtslehrer Michael Hablesreiter sowie im Beisein einer Begleitlehrerin Frau Pfann alle Schüler der Klasse dazu gezwungen ihre Socken auszuziehen, in eine Ecke getrieben und von den Lehrern mit Tischen zusammengedrängt, Mädchen wurden dazu gezwungen, ihre Arme geradeaus zu strecken und wenn ihnen dies aufgrund von Ermüdung nicht länger möglich war, mussten Buben der Klasse zwanzig Liegestütze machen.

 

 

Dies, um den Schülern zu demonstrieren, „wie Juden behandelt worden sind“.

 

Empörten Eltern gegenüber rechtfertigten sich die Lehrer, dass sie die Schüler gar nicht dazu gezwungen hätten, sondern ihnen eine Nichtteilnahme an der Aktion jederzeit möglich gewesen wäre. Tatsächlich wurden aber Schüler, die dabei nicht länger mitmachen wollten, zusammengeschrien.

 

Auch im Nachhinein sahen sich die betreffenden Lehrer nicht zu einer Entschuldigung veranlasst, sondern meinten zu den Schülern lapidar, „dass das Niveau der Schüler zu niedrig“ wäre.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Bildung und Frauen die folgende

 

 

Anfrage

 

 

1.     Seit wann gehört es zum Curriculum österreichischer Hauptschulen, Schüler zu behandeln, wie ein Hauptschul-Geschichtslehrer sich vorstellt, dass Juden behandelt worden sind?

2.     Wie rechtfertigt sich der Geschichtslehrer Hablesreiter für diese Aktion?

3.     Wie äußert sich der Geschichtslehrer Hablesreiter zum Vorwurf, dass – entgegen seiner Behauptung Elternvertretern gegenüber – eine Beendigung der Teilnahme an der Aktion mit psychischem Terror beantwortet worden ist?

4.     Hat der Geschichtslehrer Hablesreiter mit seiner Aktion einen disziplinarrechtlichen Verstoß begangen?

5.     Falls ja, welche Maßnahmen wird was BMBF ergreifen?

6.     Falls nein, wie ist dies zu rechtfertigen?