5192/J XXV. GP

Eingelangt am 22.05.2015
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ANFRAGE

des Abgeordneten Jannach

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

 

betreffend Schadstoffbelastung durch Schwermetalle und Medikamentenrückstände in Grundwasser und Böden

 

Aktueller denn je im Hinblick auf den sogenannten Kärntner „HCB-Skandal“ werden die Fragen nach den genauen Schadstoff - Belastungen für Mensch und Umwelt immer lauter.

Es gab zwar Ersterhebungen von Schwermetallbelastungen in Böden, jedoch keine Wiederholung der Erhebung und somit keine Aussage über eine etwaige Veränderung. Ausgenommen davon sind Waldböden, bei diesen wurden nämlich im Rahmen des EU-Projekts „BioSoil“ an 30 % der Standorte erneute Erhebungen durchgeführt.

 

Nachzulesen im aktuellen Umweltkontrollbericht:

http://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/umweltkontrolle/2013/ukb2013_03_boden.pdf

 

So heißt es nun auch im Bericht:

„Schwermetalle wie Cadmium, Blei und Quecksilber in Böden können von Pflanzen aufgenommen werden, in Futter- und Lebensmittel gelangen und so die Gesundheit beeinträchtigen (WHO 2007). Um Maßnahmen zur Reduktion der Schwermetallbelastung unter Berücksichtigung von vorhandenen Richt-, Referenz- und Grenzwerten evaluieren und weiterentwickeln zu können, sind die Böden mit einem bundesweiten Monitoring zu überwachen.“

 

Aber nicht nur durch Pflanzen kommen die schädlichen Schadstoffe in den Nahrungsmittelkreislauf, sogar im Grundwasser werden – trotz modernster Kläranlagen - Schwermetalle und (hormonbelastete) Arzneimittelrückstände nachgewiesen.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende

 


Anfrage

 

1.    Zu welchen Ergebnissen führte die Ersterhebung der Schwermetallbelastung in heimischen (Wald-)Böden (wo, welche Belastungen, wie hoch, etc.)?

2.    Gab bzw. gibt es weitere Nachfolgeuntersuchungen?

3.    Wenn ja, von wem und mit welchen Ergebnissen?

4.    Welche Schäden können durch die genannten Schwermetalle im menschlichen Organismus entstehen?

5.    Werden die Böden mit einem bundesweiten Monitoring überwacht?

6.    Wenn ja, wie sieht dieses Monitoring in der Praxis aus und was sind die bisherigen Ergebnisse?

7.    Wenn nein, warum nicht und wann ist mit dem Beginn des Monitorings zu rechnen?

8.    Werden Untersuchungen zu Arzneimittelrückständen im Boden bzw. im Grundwasser im Auftrag des Umweltministeriums durchgeführt?

9.    Wenn ja, welche Arzneimittelrückstände (aus Medikamenten für Mensch und Tier) wurden bisher im österreichischen Grundwasser und/oder Boden nachgewiesen und in welchem Ausmaß?

10. Wenn nein, warum nicht?

11. Wie werden solche Rückstände aus Arzneimitteln im Boden und/oder Grundwasser abgebaut, und wie lange dauert der Abbau?

12. Welche Schäden können durch die (hormonbelasteten) Arzneimittelrückstände im menschlichen Organismus entstehen?

13. Welche Konsequenzen haben Hormone im Boden und/oder Grundwasser für die Natur (Mensch und Tier)?

14. Wie behandeln öffentliche Kläranlagen die Medikamentenrückstände in Abwässern?

15. Welche Untersuchungen in Bezug auf (hormonhaltige) Medikamente führen Abwasserkläranlagen durch?

16. Welche Untersuchungen in Bezug auf (hormonhaltige) Medikamente führen österreichische Kompostierwerke durch, die Klärschlamm verarbeiten?

17. Wer führt diese Untersuchungen in welchen Abständen und auf welche Medikamentenrückstände bei Kläranlagen und Kompostierwerken durch?