5509/J XXV. GP

Eingelangt am 18.06.2015
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ANFRAGE

des Abgeordneten Riemer

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

 

betreffend Pestizideinsatz bei Äpfeln

 

Cocktails mit bis zu 13 verschiedenen Pestiziden belasten Böden und Wasser von Apfelplantagen in Europa. In Österreich wurden je drei Wasser- und Bodenproben genommen, insgesamt vier wiesen nach Angaben von Umweltschutzorganisationen acht verschiedene Rückstände auf. Eine Probe aus der Steiermark war mit einem Fungizid verseucht, das in Europa nicht zugelassen ist. Von den 53 Wirkstoffen, die europaweit gefunden wurden, werden acht Wirkstoffe als hoch toxisch für Bienen eingestuft, beispielsweise Chlorpyrifos-methyl bzw. Chlorpyrifos-ethyl, welche in einer Boden- und in zwei Wasserproben in Österreich nachweisbar waren", erklärte Huem Otero, Landwirtschaftssprecherin von Greenpeace in Österreich.

Zwar wären einige der, in österreichischen Proben gefundenen Pestizide mittlerweile verboten, doch im Boden sind sie immer noch nachweisbar. Der Report beschreibt auch ökologische Alternativen zum Einsatz von Pestiziden und stellt natürliche Schädlingskontrolle und schützende Anbaumaßnahmen wie Kombinationen von Ackerbaufrüchten und Apfelanbau, vor. "Im Gegensatz zu Monokulturen lassen andere Strukturen in der Produktion Anbausysteme stabiler werden. So kombinieren Landwirte etwa den Apfelanbau mit unterschiedlichen Ackerfrüchten in unmittelbarer Nähe", erklärte Otero. Wichtig seien vielfältige Pflanzen in den Plantagen. Begleitpflanzen mit nützlichen Eigenschaften könnten zum Beispiel neben Apfelbäumen kultiviert werden, um Schädlinge und Infektionskrankheiten abzuwehren. "Moderne Methoden der Züchtung wie Marker Assisted Selection (MAS), die es einfacher machen gewünschte Eigenschaften von Früchten zu selektieren, werden in Zukunft eine wichtige Rolle spielen um resistente Sorten zu entwickeln", erklärte Otero.

 

(Quelle: http://derstandard.at/2000017519921/Pestizide-auf-Europas-Apfelplantagen-gefunden )

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende

 

Anfrage

 

1.    Liegen Ihrem Ressort genaue Daten zu diesen Proben vor?

2.    Wenn ja, welche?

 

3.    Was wird unternommen um die Rückstände zu verhindern bzw. zu beseitigen?

 

4.    Liegen Ihrem Ressort Daten zu der Anzahl der Betriebe vor, die unter Anwendung der ökologischen Alternativen anbauen?

 

5.    Wenn ja, bitte um Aufstellung!

 

6.    Werden diese Betriebe gefördert?

 

7.    Wenn nein, wären Förderungen in dieser Hinsicht denkbar?

 

8.    Wie werden Apfelbauern auf Einhaltung der Auflagen kontrolliert?

 

9.    Was passiert, wenn Auflagen nicht eingehalten werden?