5739/J XXV. GP

Eingelangt am 25.06.2015
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Anneliese Kitzmüller

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Gesundheit

 

betreffend Würdigung des altösterreichisch-jüdischen Arztes und Schriftstellers Ernst Weiss

 

Der nach Franz Kafka „außerordentlichste Schriftsteller“ und gemäß der Vermutung Stefan Zweigs „das wohl stärkste Talent in der Prosadichtung“ wurde am 28. August 1882 als zweiter Sohn des jüdischen Tuchhändlers Gustav Weiß und seiner Frau Berta in Brünn geboren. Nach seiner Reifeprüfung 1902 am deutschen Gymnasium in Brünn, nimmt Weiss ein Medizinstudium auf und promoviert anschließend in Wien. 1914 wird Weiss als Regiments- und Chefarzt in der Etappe und an der Ostfront in das k. u. k. Landwehrinfanterieregiment Linz einberufen. Eine Lungentuberkulose zwingt Weiss, den klinischen Bereich zu verlassen. Stattdessen nimmt er die Stelle eines Schiffarztes auf der „Austria“ beim Österreichischen Lloyd an. Die dabei gewonnenen Eindrücke von den beiden Ländern verarbeitet er in seinen Romanen Nahar (1922) und Tiere in Ketten (1918).

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Gesundheit folgende

 

Anfrage

1.     Gibt es seitens Ihres Ministeriums Bestrebungen für eine Würdigung des altösterreichischen-jüdischen Schriftstellers Ernst Weiss?

2.     Falls nein, warum nicht?

3.     Falls ja, welche Bestrebungen werden seitens Ihres Ministeriums unternommen, um den altösterreichischen-jüdischen Schriftsteller Kurt Weiss zu würdigen?

4.     Falls ja, steht Ihr Ministerium in Kontakt mit der Sudetendeutschen Landsmannschaft um eine Würdigung für Ernst Weiss vorzubereiten?

5.     Falls nein, warum nicht?


6.     Falls ja, seit wann stehen Sie mit der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Kontakt?

7.     Falls ja, gibt es bereits erste Ergebnisse bezüglich der Würdigung des altösterreichisch-jüdischen Schriftstellers Ernst Weiss?

8.     Falls ja, welche Ergebnisse gibt es genau?

9.     Falls ja, gibt es einer Chronologie, welcher allfällige Fortschritte der „Würdigung“ erkennen lässt?

10.  Falls nein, warum nicht?

11.  Falls ja, wo genau kann man diese „Zeitleiste“ einsehen?

12.  Falls nein, wird sich Ihr Ministerium mit der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Verbindung setzten, um eine Würdigung zu gewährleisten?

13.  Falls nein, warum nicht?

14.  Falls ja, wann genau werden Sie sich mit der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Verbindung setzen?

15.  Falls nein, warum nicht?

16.  Falls ja, wird seitens Ihres Ministeriums an eine finanzielle Unterstützung gedacht?

17.  Falls ja, wie hoch wird diese finanzielle Unterstützung für das Jahr 2015 sein?

18.  Falls nein, warum wird keine finanzielle Unterstützung gewährt?

19.  Falls ja, wie hoch wird diese finanzielle Unterstützung im Jahre 2016 sein?

20.  Falls nein, warum wird keine finanzielle Unterstützung gewährt?

21.  Falls ja, wie hoch wird die finanzielle Unterstützung für das Jahr 2017 sein?

22.  Falls nein, warum wird keine finanzielle Unterstützung gewährt?

23.  Falls ja, wie hoch wird die finanzielle Unterstützung für das Jahr 2018 sein?

24.  Falls nein, warum wird keine finanzielle Unterstützung gewährt?

25.  Wird bei der Realisierung des Projektes auch der Dachverband der Vertriebenenorganisationen, der VLÖ (Verband der Landsmannschaften Österreichs) mit einbezogen?

26.  Falls nein, warum nicht?

27.  Falls ja, hat Ihr Ministerium bereits mit dem VLÖ Kontakt aufgenommen?

28.  Falls nein, warum nicht?

29.  Falls ja, wann genau hat Ihr Ministerium mit dem VLÖ Kontakt aufgenommen?

30.  Welche anderen Vereine, Institutionen, universitären Einrichtungen usw. werden an dem Projekt der „Würdigung für Ernst Weiss“ noch beteiligt?

31.  Wird bei der Realisierung des Projektes auch die Vertretung der Österreicher jüdischen Glaubens mit einbezogen?

32.  Falls nein, warum nicht?

33.  Falls ja, hat Ihr Ministerium bereits mit der Vertretung der Österreicher jüdischen Glaubens Kontakt aufgenommen?

34.  Falls nein, warum nicht?

35.  Falls ja, mit welcher Organisation, Verein, Vertretung usw. genau Ihr Ministerium Kontakt aufgenommen?

36.  Erfolgte bereits eine Rückmeldung seitens einer Vertretung, Verein usw. der Österreicher jüdischen Glaubens an Ihr Ministerium?

37.  Falls ja, wann genau erfolgte diese Rückmeldung?

38.  Falls ja, welcher Verein, Institution usw. genau hat Ihnen geantwortet?

39.  Ist im Falle einer Abschließung des Projektes eine gemeinsame Veranstaltung mit den Vertriebenenorganisationen der Sudetendeutschen und der Österreicher jüdischen Glaubens geplant?

40.  Falls nein, warum nicht?

41.  Falls ja, wo genau in Österreich soll diese stattfinden?

42.  Falls ja, wie hoch wird diese seitens Ihres Ministeriums budgetiert?


43.  Falls ja, wann genau wird diese stattfinden?

44.  Falls ja, wird die Sudetendeutsche Landsmannschaft in die Planung der Veranstaltung mit einbezogen?

45.  Falls nein, warum nicht?

46.  Falls ja, wird auch eine Vertretung der Österreicher jüdischen Glaubens in die Planung der Veranstaltung mit einbezogen?

47.  Falls ja, welche Vertretung genau wird in die Planung mit einbezogen?

48.  Falls nein, warum nicht?

49.  Falls ja, welche Vertriebenenorganisationen, Dachverbände, universitären Einrichtungen usw. genau werden in die Planung mit einbezogen?