5775/J XXV. GP

Eingelangt am 02.07.2015
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Dr. Walter Rosenkranz

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Kunst und Kultur, Verfassung und Medien

betreffend Förderung des Propagandafilms „Oh du mein Österreich“ von Robert Dornhelm aus Mitteln des BMKKVM

 

 

Der TV-Sender ORF III kündigte am 18. Mai 2015 eine Sendung des Themenabends „Nachkriegszeit und Neuanfang“ wie folgt an:

 

„Als Regisseur Robert Dornhelm 1975 eine Dokumentation anlässlich 20 Jahre Staatsvertrag gestaltete, wusste noch niemand, dass dies das Werk eines künftigen Oscar-nominierten Hollywood-Regisseurs werden würde.
Mit mehreren Jahrzehnten Abstand widmet sich Robert Dornhelm gemeinsam mit Gabriele Flossmann zum 60. Jubiläum der Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrags am 15. Mai 1955 in 'Robert Dornhelm: Oh du mein Österreich' wieder diesem Thema.
Gemeinsam mit Kunst- und Kulturschaffenden wie Christoph Waltz,Michael Köhlmeier, Conchita Wurst, Zubin Mehta oder Ursula Strauss sowie den Spitzen der heimischen Politik fragt er, was aus Österreich sechzig Jahre nach dem Staatsvertrag geworden ist. Aus den Begegnungen und Gesprächen mit diesen Freunden, Weggefährten und Zeitzeugen entstand ein sensibles Stimmungsbarometer der Zweiten Republik und eine subjektive Collage, die sich auf ganz intime Weise mit dem Phänomen Heimat auseinandersetzt.“

 

Der Film von Robert Dornhelm und Gabriele Flossmann, der sich als Propagandawerk gegen die FPÖ und Verhöhnung eines Gros der Österreicher, namentlich durch Dornhelm selbst sowie die Personen wie den Komiker Erwin Steinhauser, Michael Köhlmeier, Dirk Stermann ua ausnimmt, ist mit Unterstützung des Bundeskanzleramtes, des Fernsehfonds Austria und des Filmfonds Wien entstanden. Diese Produktion der MR-Film erhielt vom FERNSEHFONDS AUSTRIA eine Förderung in Höhe von 90.000 Euro, das entsprach 27,3 Prozent der Gesamtherstellungskosten von 330.000 Euro.

 

Bereits am 11. Mai 2015 war der Film im Bundeskanzleramt gezeigt worden, worüber der ORF in einer APA-Aussendung berichtete:

 

„OTS0186 5 KI 0769 NRF0011                             Mi, 13.Mai 2015

'Robert Dornhelm – Oh du mein Österreich' im Bundeskanzleramt präsentiert =

Wien (OTS) - Als Regisseur Robert Dornhelm 1975 eine Dokumentation anlässlich 20 Jahre Staatsvertrag gestaltete, wusste noch niemand, dass dies das Werk eines künftigen Hollywood-Regisseurs werden würde. Mit mehreren Jahrzehnten Abstand widmet sich Dornhelm gemeinsam mit Gabriele Flossmann zum 60. Jubiläum der Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrags am 15. Mai 1955 nun wieder dem Thema. Aus den Begegnungen und Gesprächen mit Freunden, Weggefährten und Zeitzeugen entstand ein sensibles Stimmungsbarometer der Zweiten Republik und eine subjektive Collage, die sich auf ganz intime Weise mit dem Phänomen Heimat auseinandersetzt. Viele dieser Freunde, Weggefährten und Zeitzeugen waren am Montag, dem 11. Mai 2015, dabei, als 'Robert Dornhelm - Oh du mein Österreich' im Bundeskanzleramt in Anwesenheit von Bundeskanzler Werner Faymann, Kulturminister Josef Ostermayer, ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und Regisseur Dornhelm selbst präsentiert wurde. ORF III zeigt den Film im Rahmen des ORF-Schwerpunkts zu den Republiksjubiläen am Montag, dem 18. Mai, um 20.15 Uhr. 'Robert Dornhelm - Oh du mein Österreich', ein Film von Robert Dornhelm und Gabriele Flossmann, ist eine MR-Film-Produktion von ORF III und dem Bundeskanzleramt Österreich, mit Unterstützung von FERNSEHFONDS AUSTRIA und Filmfonds Wien….“

 

In der Wochenzeitschrift „News“ 25/2015 ist der Film „Oh du mein Österreich“ in einem Infokasten beworben:

 

„DER FILM. 'Oh du mein Österreich' Zum Staatsvertrags-Jubiläum befragte Robert Dornhelm Österreicher wie Christoph Waltz, Ursula Strauss, Conchita Wurst und Heinz Fischer: eine intime Bestandsaufnahme österreichischer Befindlichkeit. Abonnenten finden die DVD beigeheftet auf der nächsten Seite, alle anderen können sie unter www.news.at/dornhelm gratis bestellen.“

 

Bundeskanzler Faymann bedankte sich für den Film bei Regisseur Dornhelm, indem er das Werk als schön, unterhaltsam und liebevoll bezeichnete. Dass der Film aber selbst von Medien, welche nicht gerade als FPÖ-nahe gelten können, als Propaganda-Machwerk wahrgenommen wird, zeigt etwa eine Kritik Karl Ettingers in der „Presse“:

 

„…vor allem aber mit gar vielen Warnungen vor rechts. Das hinterließ den Eindruck, die FPÖ habe bis zu Strache Österreich in der Ära den Stempel aufgedrückt.“

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Kunst und Kultur, Verfassung und Medien die folgende

 


 

Anfrage

 

 

1.     Mit welchem Betrag wurde der Film seitens des BMKKVM gefördert?

2.     Aus welchen Budgetmitteln des BMKKVM wurde der Film gefördert?

3.     Mit welchem Betrag wurde seitens des BMKKVM die Produktion des Films gefördert?

4.     Hat das BMKKVM auch die in der Zeitschrift „News“ erwähnte Gratis-Verteilung des Werks gefördert?

5.     Falls ja, flossen dafür Förderungen des BMKKVM an Robert Dornhelm oder an die Zeitschrift „News“?

6.     Falls ja, mit welchem Betrag?

7.     Hat das BMKKVM in der Vergangenheit bereits einmal Werke von Robert Dornhelm gefördert?

8.     Falls ja, welche?

9.     Falls ja, mit welchem Betrag?

10.  Falls ja, aus welchen Budgetmitteln?