5847/J XXV. GP

Eingelangt am 07.07.2015
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Anneliese Kitzmüller

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport

 

betreffend Würdigung des altösterreichisch-jüdischen Schriftstellers deutscher Muttersprache, Franz Werfel

 

Franz Werfel wurde am 10. September 1890 in Prag als Sohn eines jüdischen-altösterreichischen Kaufmanns deutscher Muttersprache geboren. Nach dem Abitur studierte er 1909/10 in seiner Heimatstadt sowie in Leipzig und Hamburg Jura und Philosophie. Etwa zur gleichen Zeit veröffentlichte Karl Kraus Gedichte von Franz Werfel in der „Fackel“, und der Berliner Verleger Axel Juncker druckte unter dem Titel „Der Weltfreund“ einen Lyrikband des Einundzwanzigjährigen. Nachdem Franz Werfel die Lehre abgebrochen und seinen Wehrdienst abgeleistet hatte (1911/12), arbeitete er einige Zeit als Lektor des Kurt Wolff Verlags in Leipzig. Sein wohl bekanntestes Werk, „Die 40 Tage des Musa Dagh“ (1933; Schilderung der Massenvernichtung der armenischen Christen in der Türkei), machte Werfel in der ganzen Welt bekannt. Die Nationalsozialisten schlossen ihn 1933 aus der Preußischen Akademie der Künste aus. 1938 emigrierte er über die Schweiz nach Frankreich und zwei Jahre später über die Iberische Halbinsel in die USA, nach Beverly Hills, Kalifornien. Dort starb Franz Werfel am 26. August 1945.

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport folgende

 


Anfrage

1.     Gibt es seitens Ihres Ministeriums Bestrebungen für eine Würdigung des altösterreichischen-jüdischen Schriftstellers Franz Werfel?

2.     Falls nein, warum nicht?

3.     Falls ja, welche Bestrebungen werden seitens Ihres Ministeriums unternommen, um den altösterreichischen-jüdischen Schriftsteller Franz Werfel zu würdigen?

4.     Falls ja, steht Ihr Ministerium in Kontakt mit der Sudetendeutschen Landsmannschaft um eine Würdigung für Franz Werfel vorzubereiten?

5.     Falls nein, warum nicht?

6.     Falls ja, seit wann stehen Sie mit der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Kontakt?

7.     Falls ja, gibt es bereits erste Ergebnisse bezüglich der Würdigung des altösterreichisch-jüdischen Schriftstellers Franz Werfel?

8.     Falls ja, welche Ergebnisse gibt es genau?

9.     Falls ja, gibt es einer Chronologie, welcher allfällige Fortschritte der „Würdigung“ erkennen lässt?

10.  Falls nein, warum nicht?

11.  Falls ja, wo genau kann man diese „Zeitleiste“ einsehen?

12.  Falls nein, wird sich Ihr Ministerium mit der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Verbindung setzten, um eine Würdigung zu gewährleisten?

13.  Falls nein, warum nicht?

14.  Falls ja, wann genau werden Sie sich mit der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Verbindung setzen?

15.  Falls nein, warum nicht?

16.  Falls ja, wird seitens Ihres Ministeriums an eine finanzielle Unterstützung gedacht?

17.  Falls ja, wie hoch wird diese finanzielle Unterstützung für das Jahr 2015 sein?

18.  Falls nein, warum wird keine finanzielle Unterstützung gewährt?

19.  Falls ja, wie hoch wird diese finanzielle Unterstützung im Jahre 2016 sein?

20.  Falls nein, warum wird keine finanzielle Unterstützung gewährt?

21.  Falls ja, wie hoch wird die finanzielle Unterstützung für das Jahr 2017 sein?

22.  Falls nein, warum wird keine finanzielle Unterstützung gewährt?

23.  Falls ja, wie hoch wird die finanzielle Unterstützung für das Jahr 2018 sein?

24.  Falls nein, warum wird keine finanzielle Unterstützung gewährt?

25.  Wird bei der Realisierung des Projektes auch der Dachverband der Vertriebenenorganisationen, der VLÖ (Verband der Landsmannschaften Österreichs) mit einbezogen?

26.  Falls nein, warum nicht?

27.  Falls ja, hat Ihr Ministerium bereits mit dem VLÖ Kontakt aufgenommen?

28.  Falls nein, warum nicht?

29.  Falls ja, wann genau hat Ihr Ministerium mit dem VLÖ Kontakt aufgenommen?

30.  Welche anderen Vereine, Institutionen, universitären Einrichtungen usw. werden an dem Projekt der „Würdigung für Franz Werfel“ noch beteiligt?

31.  Wird bei der Realisierung des Projektes auch die Vertretung der Österreicher jüdischen Glaubens mit einbezogen?

32.  Falls nein, warum nicht?

33.  Falls ja, hat Ihr Ministerium bereits mit der Vertretung der Österreicher jüdischen Glaubens Kontakt aufgenommen?

34.  Falls nein, warum nicht?

35.  Falls ja, mit welcher Organisation, Verein, Vertretung usw. genau Ihr Ministerium Kontakt aufgenommen?

36.  Erfolgte bereits eine Rückmeldung seitens einer Vertretung, Verein usw. der Österreicher jüdischen Glaubens an Ihr Ministerium?

37.  Falls ja, wann genau erfolgte diese Rückmeldung?

38.  Falls ja, welcher Verein, Institution usw. genau hat Ihnen geantwortet?

39.  Ist im Falle einer Abschließung des Projektes eine gemeinsame Veranstaltung mit den Vertriebenenorganisationen der Sudetendeutschen und der Österreicher jüdischen Glaubens geplant?

40.  Falls nein, warum nicht?

41.  Falls ja, wo genau in Österreich soll diese stattfinden?

42.  Falls ja, wie hoch wird diese seitens Ihres Ministeriums budgetiert?

43.  Falls ja, wann genau wird diese stattfinden?

44.  Falls ja, wird die Sudetendeutsche Landsmannschaft in die Planung der Veranstaltung mit einbezogen?

45.  Falls nein, warum nicht?

46.  Falls ja, wird auch eine Vertretung der Österreicher jüdischen Glaubens in die Planung der Veranstaltung mit einbezogen?

47.  Falls ja, welche Vertretung genau wird in die Planung mit einbezogen?

48.  Falls nein, warum nicht?

49.  Falls ja, welche Vertriebenenorganisationen, Dachverbände, universitären Einrichtungen usw. genau werden in die Planung mit einbezogen?