5885/J XXV. GP

Eingelangt am 08.07.2015
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Anneliese Kitzmüller

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Justiz

 

betreffend Würdigung des altösterreichisch-jüdischen Schriftstellers deutscher Muttersprache, Franz Kafka

 

Franz Kafka, Sohn eines wohlhabenden altösterreichisch-jüdischen Kaufmanns, deutscher Muttersprache, studierte Germanistik und Jura in Prag; 1906 promovierte Kafka zum Dr. jur. Es folgte eine kurze Praktikantenzeit in Prag und eine Anstellung bei einer Versicherung. Zu Lebzeiten nur wenig beachtet, gelang es Kafka wie kaum einem anderen Autor der Epoche, die Bedrohung des einzelnen Menschen in einer zusehends technisierten und anonymen bürokratischen Welt zu gestalten. In schmucklos-präziser Sprache schildert er - in Umkehrung des klassischen Bildungsromans - die Schicksale von "Helden", die sich einer zynischen Umwelt gegenübersehen, an der sie, befangen in komischer Hilflosigkeit und Ohnmacht, trotz großer individueller Anstrengungen tragisch scheitern. Aus dem jüdisch-christlichen Denken die Motive von Schuld und Sühne, Opfer und Erlösung übernehmend, gestaltete Kafka auch in seinen kunstvollen Erzählungen und Parabeln den Einbruch irrationaler Macht in den Alltag. Das Adjektiv "kafkaesk" ist als Bezeichnung für derart grotesk-absurde Situationen in alle Kultursprachen der Welt eingegangen. (Quelle: www.aeiou.at)

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Justiz folgende

 

Anfrage

1.     Gibt es seitens Ihres Ministeriums Bestrebungen für eine Würdigung des altösterreichischen-jüdischen Schriftstellers Franz Kafka?


2.     Falls nein, warum nicht?

3.     Falls ja, welche Bestrebungen werden seitens Ihres Ministeriums unternommen, um den altösterreichischen-jüdischen Schriftsteller Franz Kafka zu würdigen?

4.     Falls ja, steht Ihr Ministerium in Kontakt mit der Sudetendeutschen Landsmannschaft um eine Würdigung für Franz Kafka vorzubereiten?

5.     Falls nein, warum nicht?

6.     Falls ja, seit wann stehen Sie mit der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Kontakt?

7.     Falls ja, gibt es bereits erste Ergebnisse bezüglich der Würdigung des altösterreichisch-jüdischen Schriftstellers Franz Kafka?

8.     Falls ja, welche Ergebnisse gibt es genau?

9.     Falls ja, gibt es einer Chronologie, welcher allfällige Fortschritte der „Würdigung“ erkennen lässt?

10.  Falls nein, warum nicht?

11.  Falls ja, wo genau kann man diese „Zeitleiste“ einsehen?

12.  Falls nein, wird sich Ihr Ministerium mit der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Verbindung setzten, um eine Würdigung zu gewährleisten?

13.  Falls nein, warum nicht?

14.  Falls ja, wann genau werden Sie sich mit der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Verbindung setzen?

15.  Falls nein, warum nicht?

16.  Falls ja, wird seitens Ihres Ministeriums an eine finanzielle Unterstützung gedacht?

17.  Falls ja, wie hoch wird diese finanzielle Unterstützung für das Jahr 2015 sein?

18.  Falls nein, warum wird keine finanzielle Unterstützung gewährt?

19.  Falls ja, wie hoch wird diese finanzielle Unterstützung im Jahre 2016 sein?

20.  Falls nein, warum wird keine finanzielle Unterstützung gewährt?

21.  Falls ja, wie hoch wird die finanzielle Unterstützung für das Jahr 2017 sein?

22.  Falls nein, warum wird keine finanzielle Unterstützung gewährt?

23.  Falls ja, wie hoch wird die finanzielle Unterstützung für das Jahr 2018 sein?

24.  Falls nein, warum wird keine finanzielle Unterstützung gewährt?

25.  Wird bei der Realisierung des Projektes auch der Dachverband der Vertriebenenorganisationen, der VLÖ (Verband der Landsmannschaften Österreichs) mit einbezogen?

26.  Falls nein, warum nicht?

27.  Falls ja, hat Ihr Ministerium bereits mit dem VLÖ Kontakt aufgenommen?

28.  Falls nein, warum nicht?

29.  Falls ja, wann genau hat Ihr Ministerium mit dem VLÖ Kontakt aufgenommen?

30.  Welche anderen Vereine, Institutionen, universitären Einrichtungen usw. werden an dem Projekt der „Würdigung für Franz Kafka“ noch beteiligt?

31.  Wird bei der Realisierung des Projektes auch die Vertretung der Österreicher jüdischen Glaubens mit einbezogen?

32.  Falls nein, warum nicht?

33.  Falls ja, hat Ihr Ministerium bereits mit der Vertretung der Österreicher jüdischen Glaubens Kontakt aufgenommen?

34.  Falls nein, warum nicht?

35.  Falls ja, mit welcher Organisation, Verein, Vertretung usw. genau Ihr Ministerium Kontakt aufgenommen?

36.  Erfolgte bereits eine Rückmeldung seitens einer Vertretung, Verein usw. der Österreicher jüdischen Glaubens an Ihr Ministerium?

37.  Falls ja, wann genau erfolgte diese Rückmeldung?

38.  Falls ja, welcher Verein, Institution usw. genau hat Ihnen geantwortet?


39.  Ist im Falle einer Abschließung des Projektes eine gemeinsame Veranstaltung mit den Vertriebenenorganisationen der Sudetendeutschen und der Österreicher jüdischen Glaubens geplant?

40.  Falls nein, warum nicht?

41.  Falls ja, wo genau in Österreich soll diese stattfinden?

42.  Falls ja, wie hoch wird diese seitens Ihres Ministeriums budgetiert?

43.  Falls ja, wann genau wird diese stattfinden?

44.  Falls ja, wird die Sudetendeutsche Landsmannschaft in die Planung der Veranstaltung mit einbezogen?

45.  Falls nein, warum nicht?

46.  Falls ja, wird auch eine Vertretung der Österreicher jüdischen Glaubens in die Planung der Veranstaltung mit einbezogen?

47.  Falls ja, welche Vertretung genau wird in die Planung mit einbezogen?

48.  Falls nein, warum nicht?

49.  Falls ja, welche Vertriebenenorganisationen, Dachverbände, universitären Einrichtungen usw. genau werden in die Planung mit einbezogen?