6023/J XXV. GP
Eingelangt am 08.07.2015
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ANFRAGE
des Abgeordneten Riemer
und weiterer Abgeordneter
an die Bundesministerin für Familien und Jugend
betreffend mehr als 400.000 Kinder in Österreich von Armut betroffen
Wie laut www.kleinezeitung.at am 22.06.2015 bekannt wurde, sind mehr als 400.000 Kinder und Jugendliche in Österreich armutsgefährdet oder laufen Gefahr, aus wirtschaftlichen Gründen sozial ausgegrenzt zu werden. Laut Statistik Austria sind 107.000 junge Menschen arm. Ihre Familien haben etwa keine Waschmaschine, kein Geld für unvorhergesehene Ausgaben oder können nicht genug heizen.
Insgesamt sind laut Statistik 23% (408.000) der unter 20-Jährigen armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche aus Ein-Eltern-Haushalten oder mit Migrationshintergrund. In der Gesamtbevölkerung beträgt der Anteil 19%
Dabei werden die Bildungschancen stark eingeschränkt: Geld für Nachhilfe ist für über 40% der Kinder in einkommensschwachen Haushalten nicht vorhanden; nur 20% der Eltern können sich für ihren Nachwuchs einen Studienabschluss vorstellen (im Vergleich zu 53 Prozent in Familien mit hohem Einkommen).
Laut Statistik Austria ist mehr als jedes zehnte Kind unter 16 Jahren von zentralen Lebensbereichen ausgeschlossen. Dazu gehören etwa Zugang zu kindgerechten Büchern, tägliches Obst oder Gemüse sowie ein Platz mit "ausreichend Licht und Ruhe zum Lernen". Nur die Hälfte der Kinder aus einkommensschwachen Familien kann einmal pro Jahr auf Urlaub fahren. Für 43% der Kinder aus Haushalten mit niedrigem Einkommen ist die Teilnahme an kostenpflichtigen Schulaktivitäten (etwa Skikurse) oder regelmäßigen Freizeitaktivitäten nicht leistbar.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Familien und Jugend folgende
Anfrage