6031/J XXV. GP

Eingelangt am 08.07.2015
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Herbert Kickl, Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Werner Neubauer, Peter Wurm

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz

betreffend Sozialakademie-Absolventen als sozialistische Wahlkampfhelfer

 

Die Sozialakademie der Arbeiterkammer hat laut Homepage folgende Aufgaben:

logo_sozak_kleinEIN BILDUNGSWEG FÜR
ARBEITNEHMERVERTRETERINNEN UND ARBEITNEHMERVERTRETER

DER LEHRGANG

Wer sich heute zum Ziel gesetzt hat, erfolgreich ArbeitenhmerInneninteressen zu vertreten, braucht eine sehr gute Ausbildung.

Fachwissen, Kommunikationsfähigkeit und Durchsetzungvermögen werden von ArbeitnehmervertreterInnen in hohem Maß verlangt.

Um ihre Funktion bestmöglich ausüben zu können, vermittelt der Lerhgang Sozialakademie den TeilenhmerInnen Kenntnisse und Fähigkeiten, die für eien kompentente und effiziente Vertretung von ARbeitenhmerInneninterssen auf betrieblicher und überbetrieblicher Ebene erforderlich sind.

WELCHE AUSBILDUNGSSCHWERPUNKTE BEINHALTET DER LEHRGANG?

§  Politik und Organisation der ArbeitnehmerInnenvertretungen

§  Rechtliche, wirtschaftliche und sozialpolitische Kenntnisse

§  Schlüsselkompetenzen für ArbeitnehmervertreterInnen (Kommunikationstraining, Rhetorik, Moderation, Beratung, etc.)

§  Methodisch-organisatorische Kompetenzen (Projekte managen, Kampagnen & Veranstaltungen organisieren)

§  Strategien der ArbeitnehmerInnenvertretungen

§  Internationales gewerkschaftliches Handeln

DIE ZIELGRUPPE
WER KANN AM LEHRGANG SOZIALAKADEMIE TEILNEHMEN?

Bei entsprechender Perspektive in der betrieblichen oder überbetrieblichen Interessenvertretung:

§  BetriebsrätInnen, vor allem aus größeren Betrieben; PersonalvertreterInnen

§  GewerkschaftssekretärInnen, Beschäftigte des ÖGB und der Arbeiterkammern

 

WEITERE VORAUSSETZUNGEN FÜR DIE TEILNAHME AM LEHRGANG SOZIALAKADEMIE

§  Nominierung durch die Gewerkschaften

§  Erfahrungen in der betrieblichen und/oder überbetrieblichen Interessenvertretung

§  Gewerkschaftliche Vorbildung

§  Absolvierung des Aufnahmeverfahrens

§  Lernmotivation und Leistungsbereitschaft

DAUER

§  Der Lehrgang dauert 10 Monate: 9 Monate Präsenzzeit in Wien (Anfang September – Ende Mai) und 1 Monat Auslandspraktikum (Juni)

§  Die Sozialakademie ist eine Vollzeitausbildung: Montag – Freitag

ORT

Bildungszentrum der AK Wien
Theresianumgasse 16-18
1040 Wien
UNTERBRINGUNG

Für alle, die vor Ort eine Unterkunft brauchen:
Appartement in einem nahe gelegenen Hotel

In einem Blog zum Europapraktikum gibt ein Absolvent folgendes zum Besten:

Door-Knocking with the Labour Party

Veröffentlicht am 28. April 2015 von marioschmidt

Am Sonntag hatte ich die Möglichkeit im Rahmen meines Europapraktikums der SOZAK mit Veronica Bennertt, der regionalen Spitzenkandidatin der Labour Party “Hausbesuche” durchzuführen. Mit einem Team von 10 Leuten trafen wir uns im Büro der Labour Party. Bevor es los ging, druckten wir uns einen Stadtplan von der Umgebung. Ein Einwohnerverzeichnis wurde auch ebenfalls besorgt, damit wir Unterstützer markieren konnten, um sie am Tag der Wahl nochmals anzurufen. Bei Personen die sich noch nicht entschieden haben, wem sie am 07.05.2015 ihre Stimme schenken, wird in den nächsten Tagen ein Informationsschreiben geschickt. Dies soll alle Forderungen der Labour Party erklären wie z.B. die Abschaffung der „Bedroom-tax“ oder das Bekämpfen der „Zero-hour-contracts“.


 

Als Vorgabe hatten wir drei Fragen zu bei jeder Diskussion zu platzieren:

1.    Gehen Sie am 07.05.2015 wählen?

2.    Welcher Partei haben Sie bei der letzten Wahl Ihre Stimme geschenkt?

3.    Wem werden Sie voraussichtlich Ihre Stimme geben?


Die ersten zwei Türen begleitete ich John Lea, dem Bildungsbeauftragten von UNITE Manchester, da ich noch unsicher war. Ich hatte zwar in Österreich mit der sozialdemokratischen Partei solche Hausbesuche erfolgreich absolviert, jedoch nur in meiner Muttersprache. Bei der ersten Türe läuteten wir an der Haustüre. Da beim ersten Anlauf niemand öffnete, hinterließen wir einen Flyer im Postkasten. Bei der zweiten Türe öffnete eine junge Frau die Türe. Nach ein paar Sätzen stellte sich heraus das sie Krankenschwester in einem öffentlichen Spital war. Mit einem Lächeln im Gesicht verriet sie uns selbstverständlich die Labour Party seit Jahren zu wählen und dies auch bei der anstehenden Wahl zu tun. (Eine Forderung der LP lautet: an national health system with the time to care) Ab der nächsten Türe versuchte ich allein mein Glück. Bei sieben Personen schaffte ich es sogar, dass die Personen ein Poster von der Labour Party auf ihr Fenster klebten. Die lustigste Antwort bei einem jungen Mann war: I´m going to vote the aliens.


Wie in Österreich waren die Personen, die mir gegenüberstande   n sehr freundlich. Selbst als sie mir offenbarten UKIP oder die Tories zu wählen. Beleidigungen oder zugeschlagene Türen erlebte an diesem Tag niemand. Bei einer Türe, wo offensichtlich niemand zu Hause war, zwickte mich ein Hund in den Finger als ich den Flyer in den vorgesehen „Briefschlitz“ werfen wollte. Nach drei Stunden gab es ein Reflexionsgespräch in einem Pub. Veronica bedankte sich für unsere Unterstützung. Dies war eine unglaublich spannende Erfahrung für mich, die ich nur jeden politischen Aktivisten raten kann.

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Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Allgemein von marioschmidt. Permanenter Link des Eintrags.

 

http://sozak64.ichwardabei.at/2015/04/door-knocking-with-the-labour-party/

 

Laut Auskunft eines sozialdemokratischen AK Kammerrates soll jeder Absolvent 3.000,- Euro für dieses Auslandspraktikums-Monat erhalten haben plus Fahrspesen.

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz folgende

 

ANFRAGE

 

  1. Wie beurteilen Sie die Tatsache, dass Arbeiterkammer-Zwangsbeiträge für die Unterstützung eines ausländischen Wahlkampfs missbräuchlich verwendet werden?
  2. Ist dies mit den Aufgaben der Sozialakademie vereinbar?
  3. Werden Sie hier aufsichtsrechtlich eingreifen?
  4. Wenn nein, warum nicht?
  5. Wird die Sozialakademie der Arbeiterkammer durch das BMASK gefördert?
  6. Wenn ja, in welcher jährlichen Höhe und seit wann?
  7. Wie übt das BMASK überhaupt sein Aufsichtsrecht gegenüber der Arbeiterkammer und der Sozialakademie aus?
  8. Zu welchen Rechtsakten im Zuge des Aufsichtsrechts ist es durch das BMASK gegenüber der Arbeiterkammer bzw. der Sozialakademie gekommen?