6043/J XXV. GP

Eingelangt am 09.07.2015
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Anfrage

 

der Abgeordneten Leo Steinbichler

Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

betreffend „Plastiksackerl“

 

Jeder Österreicher macht 1,3 kg Müll täglich.[1] Dieser Berg sollte kleiner werden und deswegen freuen sich viele über die neue Verpackungsrichtlinie der EU, die die Anzahl der Plastiksackerl reduzieren soll. Aber sind die Plastiktaschen wirklich so schlimm?  Laut der Österreichischen FleischerZeitung werden durch Plastikverpackungen die Lebensmittel länger haltbar, was wiederum viel Müll verhindert. Zum Thema Plastikverpackungen und deren Umweltschädlichkeit lesen wir:

„Plastikverpackungen können demnach [hier bezieht sich der Autor auf eine Studie der Altstoff Recycling Austria AG (ARA) und des Beratungsunternehmens denkstatt] den „Klimafußabdruck“ sogar verringern, wenn Lebensmittel durch sie länger haltbar gemacht werden.“[2]

Es werden nämlich tonnenweise Lebensmittel weggeworfen. Durch gute Verpackung kann das Verderben und das anschließende Wegwerfen von Lebensmitteln verhindert werden. In diesem Fall ist die Plastikverpackung vom Vorteil. Die Krone bunt[3] hat die Umweltfreundlichkeit der einzelnen Tragetaschen verglichen, auch da kommt das Plastiksackerl besser als eine Papier- oder Stofftasche raus. Man muss die Plastiksackerl nur recyceln! Und genau in diese Richtung sollten die Bemühungen gehen – das Recyceln fördern oder auf biologisch abbaubare Plastiktaschen setzen.

Die unterfertigten Abgeordneten richten daher an den Herrn Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft nachstehende


Anfrage

 

1.    Welche Prioritäten setzten Sie bei der Müllvermeidung in Österreich? Was ist die beste Strategie für alle Betroffenen?

2.    Werden Maßnahmen gegen die sogenannten Mogelverpackungen gesetzt?

a.    Wenn ja, welche und wann?

b.    Wenn nein, gehen Sie davon aus, dass es keine geeignete Maßnahme gegen Müllvermeidung ist?

3.    Ist die Effizienz der Verpackung auch ein Kriterium, welches bei Ihren Maßnahmen zur Müllvermeidung berücksichtigt wird?

a.    Wie wird die Effizienz einer Verpackung gemessen?

4.    Wird bei den Zielsetzungen zur Müllvermeidung auch die Verpackungsoptimierung als Teilziel genannt?

a.    Wenn ja, wie genau wird diese beurteilt?

b.    Wenn nein, warum nicht?

5.    Welche Studien zu den Plastiksackerln liegen Ihnen vor?

a.    Was waren die Ergebnisse der Studien?

b.    Welche davon haben Sie bei Ihren Zukunftsplänen für die Plastiksackerlreduktion bis 2019 berücksichtigt?

6.    Sind weitere Studien zum Thema Verpackung oder Plastiksackerln geplant?

a.    Wenn ja, wann und welche?

b.    Wenn nicht, warum nicht?

7.    Gibt es eine Studie, die den ökologischen Fußabdruck von einzelnen Verpackungsprodukten analysiert?

a.    Wenn ja, wurde diese Studie bei der Entscheidung über Plastiksackerlverbot berücksichtigt?

b.    Wenn nein, ist so eine Studie geplant?

8.    Welche Kampagnen zur Mülltrennung laufen aktuell und welche sind in der Zukunft geplant?

9.    Welche Maßnahmen laufen derzeit, um die Kreislaufwirtschaft (speziell in Bezug auf Müllvermeidung) zu fördern?

 



[1] Krone Oberösterreich, Markus Schütz: „Jeder macht täglich 1,3 Kilo Mist“, Seite 22, 05.03.2015

[2] Österreichische Fleischer Zeitung, Nr. 06/20.04.2015, „Mehr Verpackung, weniger Müll“, Seite 1

[3] KRONE BUNT, Mark Perry: „Wie umweltschädlich ist das Plastiksackerl?“, Seite 46