6311/J XXV. GP
Eingelangt am 18.08.2015
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ANFRAGE
der Abgeordneten Dr. R.Bösch
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport
betreffend Bundesoberstufenrealgymnasium an der Theresianischen Militärakademie
In der Fragestunde am 18. Juni 2015 antwortete der Bundesminister für Landesverteidigung und Sport auf die Frage von Abgeordneten MMag. DDr. Hubert Fuchs: „Warum schließen Sie das Militärrealgymnasium in Wiener Neustadt, obwohl Ihre Partei Bildung als zentrales Thema für die Sozialdemokratie ansieht und die Einsparungen nur ca. € 200.000,- jährlich betragen?“ folgendes:
„Sehr geschätzter Herr Abgeordneter, ich bedanke mich auch für diese Frage. Der Erhalt und der Betrieb des Militärrealgymnasiums in Wiener Neustadt ist nicht Teil der einsatzwahrscheinlichen Aufgaben des österreichischen Bundesheeres. Er ist mit erheblichen finanziellen und infrastrukturellen Aufwendungen verbunden und erfüllt nur mehr in sehr geringem Maße den ursprünglichen Zweck der Schule, nämlich die Sicherstellung des Offiziersnachwuchses an der Theresianischen Militärakademie – demzufolge ist gemäß Strukturanpassung ÖBH 2018 der Betrieb des Militärrealgymnasiums in Wiener Neustadt einzustellen.
Wir, die beiden zuständigen Minister, haben vor wenigen Tagen eine abschließende Vereinbarung unterzeichnet, in welcher wir die weitere Ausphasung des Militärrealgymnasiums festlegen. Die Eckpfeiler in diesem Zusammenhang: Für das nächste Schuljahr erfolgt keine Neuaufnahme von Schülern; das Militärrealgymnasium, Schulbetrieb sowie das Internat verbleiben am derzeitigen Standort an der Daun-Kaserne Wiener Neustadt. Die vormilitärische Ausbildung sowie die Sportausbildung werden auch weiterhin in bedarfsorientiert angepasster Form durchgeführt, und mit Ende des Schuljahres 2017/18 läuft das Militärrealgymnasium aus. Sehr geschätzter Herr Abgeordneter, da Sie mich offensichtlich auch als SPÖ-Politiker angesprochen haben: Ja, es schmerzt auch mich, wenn wir eine Bildungseinrichtung schließen müssen. Ich habe aber klar und deutlich zum Ausdruck gebracht: Ich trage die Verantwortung für das österreichische Bundesheer und für seine Finanzen, daher müssen wir unseren Grundauftrag erfüllen. Das Militärrealgymnasium in Wiener Neustadt hat aus unserer Sicht inhaltlich für uns nur mehr eine sehr, sehr untergeordnete Rolle gespielt, und daher gilt es, das Bestmögliche daraus zu machen. Eine entsprechende schriftliche Information an die Eltern und an den Direktor ist in Vorbereitung.“
Abgeordneter MMag. DDr. Hubert Fuchs (FPÖ): „Das Militärrealgymnasium wird geschlossen, und die Vienna International School, eine Schule für die Kinder von UNO-Beamten, erhält weiterhin eine EU-widrige Förderung in Millionenhöhe.
Warum wird da mit zweierlei Maß gemessen, Herr Bundesminister?“
Bundesminister für Landesverteidigung und Sport Mag. Gerald Klug: „Sehr geehrter Herr Abgeordneter, ich bedanke mich auch für diese Zusatzfrage; das ermöglicht es mir, noch einmal auf die von Ihnen kolportierten Einsparungen von rund 200 000 € einzugehen.
Ich muss in diesem Zusammenhang sagen, das ist aufgrund unserer Gesamtsituation und der Zusammenhänge nur ein untergeordneter Betrag. Wir haben in diesem Zusammenhang den gesamten Komplex zu beachten. Ich möchte als Beispiel nur anführen, dass wir auch den gegenüberliegenden Kornellhof in diese Überlegung miteinbeziehen müssen, daher kommt es in diesem Zusammenhang zu einem wesentlich höheren finanziellen Einsparungseffekt, der für dringend notwendige Investitionen beim Bundesheer genutzt werden kann. Ich kann nur noch einmal sagen: Die ursprüngliche Idee des Militärrealgymnasiums Wiener Neustadt hat sich exklusiv für das österreichische Bundesheer überlebt, und es ist nicht Kernaufgabe des Bundesheeres, ein Gymnasium zu führen.“
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport folgende
Anfrage