6432/J XXV. GP

Eingelangt am 08.09.2015
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Ing. Lugar

Kolleginnen und Kollegen

an die Bundesministerin für Bildung und Frauen

betreffend „Fachbezogenes Praktikum im Lehramtsstudium“

 

Studenten des noch bis 2020 laufenden Diplomstudiums Lehramt haben ein fachbezogenes Praktikum (FAP) im 2. Studienabschnitt in jedem Unterrichtsfach zu absolvieren. Dieses FAP sollte Vorbesprechungen und Nachbesprechungen, Hospitationsstunden und pro Fach mindestens 5 von den Studenten selbstgehaltene Unterrichtsstunden enthalten.

Diese FAPs werden von Betreuungslehrern geleitet und an den Schulen dieser Lehrer wird hospitiert und unterrichtet. Da sich jedoch zu wenig Betreuungslehrer melden, wie das SSC LehrerInnenbildung gegenüber Studenten behauptet, müssen die Studenten meist im „Team Teaching“ unterrichten – oft sogar zu fünft, d.h. eine Unterrichtsstunde wird gleichzeitig von fünf Studenten gehalten – das schafft nicht nur Verwirrung bei den Schülern, sondern vermindert die Qualität der Ausbildung der zukünftigen Lehrer.

Aufgrund dieser derzeitigen Curricula unterrichten Lehramtsstudenten vor dem Abschluss ihres Studiums im Schnitt nur eine Stunde pro Fach – denn der Rest der pädagogischen Ausbildung beschränkt sich auf reine Theorie. Die Anforderungen der Schule sind jedoch andere als die, die auf der Universität vermittelt werden. Künftige Lehrer werden somit zwar fachlich gut, aber pädagogisch eher mangelhaft auf ihren Beruf vorbereitet.

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten richten daher an die Frau Bundesministerin für Bildung und Frauen nachstehende

 

Anfrage

 

1)    Sind Sie bzw. Ihr Ressort über diese Bedingungen informiert?

a)    Wenn ja, gibt es Überlegungen bzw. Vorschläge von Seiten des Ressorts, die praktische Ausbildung der Lehramtsstudenten, welche sich im auslaufenden Diplomstudium befinden, den Anforderungen der Schule anzupassen?

b)    Wenn nein, warum nicht?

 

2)    Grund für „Team Teaching“ beim FAP sei der Mangel an Betreuungslehrern, begründen Mitarbeiter des „StudienServiceCenter LehrerInnenbildung“ gegenüber Studenten. Können Sie diese Angaben bestätigen?

a)    Wenn ja, welche Initiative werden Sie bzw. Ihr Ressort starten, um erfahrene Lehrer dahingehend zu motivieren, sich bei der Universität Wien als Betreuungslehrer zu melden?

 

3)    Gibt es von älteren Lehrern bzw. der Gewerkschaft Beschwerden über die derzeitige Lehrerausbildung?

a)    Wenn ja, wie äußern sich diese?