6467/J XXV. GP
Eingelangt am 10.09.2015
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ANFRAGE
des Abgeordneten Podgorschek
und weiterer Abgeordneter
an die Bundesministerin für Inneres
betreffend überbordender Kriminalität durch Flüchtlinge in St. Georgen im Attergau
„„Asylanten dürfen bei uns stehlen“
Die Gemeinde St. Georgen im Attergau (OÖ) hat täglich mit Asylwerbern zu kämpfen, die den Bürgern und den Geschäftsleuten das Leben schwer machen. Autos werden bespuckt, Frauen müssen sich sexuelle Anspielungen gefallen lassen und Diebstähle stehen an der Tagesordnung. Weil die Polizei der Straftaten nicht Herr wird, lassen die Geschäftsleute bereits die Asylwerber einen bestimmten Betrag im Monat entwenden.
Die Beschwerdebriefe türmen sich
auf dem Schreibtisch von Bürgermeister Ferdinand Aigner (ÖVP). Und
immer betreffen sie die Asylanten in seiner oberösterreichischen Gemeinde
St. Georgen im Attergau. „Die Asylwerber bespucken Autos, Mütter
fürchten sich, ihre Kinder alleine auf die Straße zu schicken, auch
sexuelle Belästigungen der Frauen kommen vor. Kürzlich hat sich sogar
das Zugpersonal unserer Lokalbahn darüber beschwert, dass ein Asylwerber
randaliert hat, weil er nicht gratis mitfahren durfte. Und Diebstähle in
unseren Geschäften gehören sowieso zur Tagesordnung“, meint
Aigner resignierend.
Wie er seine 4.400 Schäfchen schützen soll, weiß der Ortschef
nicht. Er fühlt sich von allen Seiten im Stich gelassen. Mehr noch,
Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) setzt scheinbar alles daran,
das wilde Treiben fortzuführen. Denn das im Ortsteil Thalham angesiedelte
Erstaufnahmezentrum ist mit 300 Asylanten bereits überbelegt und soll nun
zu einem Lager für abgeschobene Flüchtlinge aus anderen
EU-Ländern werden. Eine Entscheidung des Innenministeriums. Aus welchen
Ländern die Flüchtlinge kommen sollen, ist dort nicht bekannt.
„Ich weiß wirklich nicht um jeden biografischen Hintergrund eines
Flüchtlings Bescheid“, meint Karl-Heinz Grundböck, Sprecher im
Innenministerium. Und auch in der Landespolizeidirektion Oberösterreich
regiert Ahnungslosigkeit, der Polizei-Sprecher Bernd Innendorfer meint jedoch:
„Zurückschiebungen von Asylanten nach Ungarn werden täglich
durchgeführt.“
Für die Bewohner von St. Georgen
ist dies kein Trost. Sie fühlen sich ihres Lebens nicht mehr sicher.
Deshalb hat Bürgermeister Aigner an jeden Haushalt und an jeden
Geschäftsbetreiber ein Erhebungsblatt für „Vorfälle
betreffend Asylthematik“ verschickt, auf dem jeder seinem Ärger
schriftlich freien Lauf lassen kann.
Dabei kam unter anderem heraus, dass im Vormonat Asylanten Parfüms im Wert
von 2.000 Euro gestohlen haben. „Wie dreist sie dabei vorgegangen sind,
ist einfach unglaublich“, sagt eine Verkäuferin des
geschädigten Ladens. Meistens kommen sie zu dritt in das Geschäft,
werfen einen Blick nach rechts, dann nach links und schon verschwinden die
Gegenstände in ihren Rucksäcken. Anzeige erstatten wir erst gar
nicht, das bringt nichts. Wie uns ergeht es vielen Geschäftsleuten. Weil
die Diebstähle überhand genommen haben und den Flüchtlingen
nicht beizukommen ist, haben wir bereits resigniert. Deshalb dürfen die
Flüchtlinge Produkte im Wert von mehreren hundert Euro pro Monat stehlen.
Das wird dann von uns als ,normaler Schwund‘ einkalkuliert.“
Es ist immer wieder das gleiche Bild. Auf der einen Seite der „arme
Flüchtling“, auf der anderen Seite die „reichen
Europäer“. Wer gegen Flüchtlinge etwas sagt, gilt als
ausländerfeindlich. Deshalb wagt es in St. Georgen kein Unternehmer,
drastische Schritte gegen die Täter zu unternehmen. Offiziell heißt
es, wie Lucia Urban von der REWE International AG erklärt,
„Tatsächlich verzeichnen wir in den beiden Filialen von BIPA und
BILLA in Thalham einen leicht erhöhten Schwund. Aus diesem Grund
verfügen diese Standorte – wie etwa die Hälfte aller Filialen
der REWE International AG – auch über Videoüberwachung. Wie bei
allen unseren Filialen üblich, wird bei Diebstahl, so er nachweisbar ist,
selbstverständlich die Polizei gerufen und der Diebstahl zur Anzeige
gebracht. Das weitere Vorgehen obliegt dann der Exekutive. Es gibt keinerlei
Vorgaben seitens der Geschäftsführung in Thalham, anders vorzugehen
als in den anderen rund 1.100 BILLA- und mehr als 620 BIPA-Filialen in unserem
Land.“
Die Diebe nehmen, was sie kriegen können. Und selbst wenn es einmal zu
einem Gerichtsverfahren kommt, bleibt das für den Asylwerber ohne Folgen.
„Mir wurden zum wiederholten Mal ein Paar Herren-Mokassins
gestohlen. Diesen Diebstahl habe ich angezeigt. Es kam zur Gerichtsverhandlung
und der Asylant musste mir die Schuhe zurückgeben. Das ist aber eher die
Ausnahme“, sagt Nina Kaiser (Name von der Redaktion geändert) von
einem örtlichen Schuhgeschäft. „Es gab aber auch Zeiten, da
wurden mir jede Woche ein paar Schuhe gestohlen, die ich nie wieder gesehen
habe.“ Die Täter bleiben in Thalham, denn straffällige
Asylwerber dürfen nur in Ausnahmefällen abgeschoben werden. Und zwar
dann, wenn ein „besonders schweres Verbrechen“ vorliegt, das
„eine Gefahr für die Gemeinschaft“ darstellt.“
Obwohl diese völlig unzumutbaren Zustände den Verantwortlichen offensichtlich bekannt sind, wurde bisher nichts unternommen, um die Bürger St. Georgens zu schützen und Recht und Ordnung wiederherzustellen.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Inneres nachstehende
Anfrage
1) Sind Ihnen die unhaltbaren Zustände in St. Georgen im Attergau bekannt?
2) Welche konkreten Maßnahmen werden Sie treffen, um die Bürger von St. Georgen endlich zu schützen?
3) Welche konkreten Maßnahmen werden Sie treffen, um die Bürger anderer Gemeinden, in denen Flüchtlinge untergebracht werden, vor derartigen Zuständen der Gesetzlosigkeit zu schützen?
4) Wie viele Anzeigen wegen Delikten gegen fremdes Vermögen gab es in der Gemeinde St. Georgen und Umgebung (Bezirk Vöcklabruck) in den letzten zwei Monaten? (Bitte um genaue Aufstellung der Delikte und ihrer Häufigkeit)
5) Wie viele Anzeigen wegen Delikten gegen Leib und Leben gab es in der Gemeinde St. Georgen und Umgebung (Bezirk Vöcklabruck) in den letzten zwei Monaten? (Bitte um genaue Aufstellung der Delikte und ihrer Häufigkeit)
6) Wie viele Anzeigen wegen Delikten gegen die sexuelle Integrität gab es in der Gemeinde St. Georgen und Umgebung (Bezirk Vöcklabruck) in den letzten zwei Monaten? (Bitte um genaue Aufstellung der Delikte und ihrer Häufigkeit)
7) Wie viele Anzeigen wegen anderer Delikte gab es in der Gemeinde St. Georgen und Umgebung (Bezirk Vöcklabruck) in den letzten zwei Monaten? (Bitte um genaue Aufstellung der Delikte und ihrer Häufigkeit)
8) Wie viele dieser Delikte wurden von Flüchtlingen oder Asylwerbern begangen?
9) Wie viele Exekutivbeamte sind in der Gemeinde St. Georgen eingesetzt, um die ausufernde Kriminalität zu bekämpfen?
10) Welche konkreten Maßnahmen wurden gesetzt, um zu verhindern, dass straffällig gewordene Flüchtlinge und Asylwerber sowie Personen mit ungeklärtem Status oder solche, deren Asylantrag zwar abgelehnt wurde, die jedoch nicht abgeschoben wurden, erneut Straftaten begehen?