6554/J XXV. GP

Eingelangt am 23.09.2015
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Riemer

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Bildung und Frauen

 

betreffend jeder zweite Schüler Opfer von Mobbing

 

Laut einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) greift Mobbing unter Schülern immer mehr um sich. Auch eine Studie von "Rat auf Draht" bestätigt das. Laut dieser wird fast jeder zweiter Schüler in seiner Schullaufbahn einmal Opfer von Mobbing. 47% der befragten Schüler gaben an, schon einmal betroffen gewesen zu sein und zwei Drittel der Befragten kennen zumindest eine Person, die schon Mobbingopfer wurde.

Dabei variiert die Art des Mobbings und Häufigkeit des Vorkommens je nach Altersstufe und Geschlecht. Unter neun bis 14-jährigen Schülern ist die Zahl der Betroffenen alarmierend hoch. 71,7 % waren schon einmal Opfer von Mobbing. Bei Mädchen wird die gemobbte Person eher vom Sozialleben ausgeschlossen, Burschen wenden häufiger Gewalt an. Beschimpfungen werden von beiden Geschlechter am häufigsten angewendet. Unter jüngeren Schüler kommt eher das persönliche Mobbing vor, bei älteren, und hier vor allem weiblichen, Schülern wird öfters sogenanntes Cybermobbing betrieben.

Doch nur die Hälfte der Betroffenen gab an, sich Hilfe geholt zu haben – Mädchen waren dazu eher bereit als Burschen. Die meisten trauen sich nicht, oder haben Angst, dass ihnen nicht geglaubt wird. Laut Prochazka, einer Psychologin von "Rat auf Draht" müsste man in den Schulen sensibler und ruhiger auf das Thema Mobbing reagieren. Vor allem sollte man dem Schüler glauben und mit den Beteiligten versuchen, die Situation aufzuklären. Schlussendlich bräuchten beide, Mobber und Mobbingopfer, Hilfe der Vertrauenspersonen.

Das Ministerium für Bildung und Frauen hat Programme um über Mobbing zu informieren und bei Mobbing zu unterstützen wie etwa saferinternet.at. Verpflichtend für den Unterricht sind diese aber nicht. 

(Quelle: http://wien.orf.at/m/news/stories/2728349/ )

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundeministerin für Bildung und Frauen folgende

 

Anfrage

 

1.    Hat Ihr Ressort eigene Statistiken zu dem Thema "Mobbing in der Schule"?

2.    Wenn ja, bitte um Vorlegung!

3.    Wenn nein, warum nicht?


4.    Hat Ihr Ressort Statistiken darüber, wie viele Fälle des Mobbings, vor allem des Cybermobbings, Strafanzeigen nach sich führten?

5.    Wenn ja, bitte um Vorlegung!

6.    Wenn nein, warum nicht?

 

7.    Wie weit sind die ministeriumseigenen Programme wie "saferinternet.at" in den Schulen verbreitet?

 

8.    Gibt es verpflichtende Programme für Schulen, die die Schüler über Mobbing informieren und auf das Verhalten im Bedarfsfall vorbereiten?

9.    Wenn ja, wie weit werden diese in den Schulen auch angewandt?

10. Wenn nein, wäre die Verpflichtung zu Anti-Mobbing-Aktionen in Schulen vorstellbar?