6795/J XXV. GP

Eingelangt am 15.10.2015
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten MMMag. Dr. Axel Kassegger

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft

 

betreffend Wirtschaftswachstum in Österreich schwächer als in der Euro-Zone

 

Das Online-Portal "orf.at" berichtet am 14. Oktober 2015:

"Während die Wirtschaft der Euro-Zone ihren Erholungskurs fortsetzt, haben sich die Aussichten für Österreich weiter eingetrübt, so der Beratungskonzern Ernst & Young (EY). Das Unternehmen hat die heimische BIP-Prognose für 2015 und 2016 sogar gestutzt.

Für 2015 erwartet EY ein Wachstum von 0,7 Prozent – weniger als halb so stark wie in der Euro-Zone (plus 1,6 Prozent). 2016 soll die heimische Wirtschaft nur noch um 1,3 Prozent wachsen. Im heurigen März war EY noch von plus 1,1 Prozent für 2015 und einem 2,1-prozentigen Anstieg für 2016 ausgegangen.

Für die darauffolgenden Jahre 2017 bis 2019 rechnet EY nun mit einem Wachstum von je 1,8 Prozent. Noch pessimistischer ist da das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO), das laut einer gestern veröffentlichten Studie für den Fünfjahreszeitraum 2016 bis 2020 nur einen BIP-Anstieg von 1,5 Prozent jährlich erwartet. Auch langfristig sei wenig Besserung in Sicht, seien doch die Investitionen das siebente Quartal in Folge gesunken.

Für den Euro-Raum ist EY dagegen besserer Dinge. Dank dem niedrigen Ölpreis und einer stabilen Nachfrage aus den USA und Großbritannien sagt der Berater für heuer ein Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent voraus.

Für 2016 wird mit einem Plus von 1,8 Prozent gerechnet, danach soll die Wirtschaft im Währungsraum allerdings langsamer wachsen: Für 2017 wird ein BIP-Anstieg von 1,7 Prozent erwartet, 2018 und 2019 sollen es dann jeweils 1,5 Prozent sein." (http://orf.at/stories/2304113/; abgerufen am 14. Oktober 2015)

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft folgende

Anfrage:

1.    Worin liegen die Ursachen, dass das Wirtschaftswachstum in Österreich "weniger als halb so stark wie in der Euro-Zone" ist?

2.    Was ist der österreichischen Wirtschaft seit März 2015 zugestoßen, dass die Prognose derart nach unten revidiert werden musste?


3.    Was werden Sie unternehmen, um die Investitionsfreudigkeit in den kommenden Jahren anzukurbeln?

4.    Welche Auswirkungen wird das schlechte Wirtschaftswachstum auf die weiteren Arbeitslosenzahlen haben?

5.    Wie sollen unter diesen Bedingungen Arbeitsplätze für die seit Monaten nach Österreich strömenden Migranten geschaffen werden?