6823/J XXV. GP

Eingelangt am 15.10.2015
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Anfrage

der Abgeordneten Petra Bayr und Genossinnen und Genossen

an den Minister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz betreffend die Umsetzung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte.

Die Europäische Kommission hat in ihrer Mitteilung „Eine neue EU-Strategie für die soziale Verantwortung von Unternehmen“ vom 25. Oktober 2011 alle Mitgliedstaaten aufgefordert, bis Ende 2012 einen entsprechenden Umsetzungsplan zu erarbeiten. Bisher haben Dänemark, Finnland, Litauen, die Niederlande, Schweden und Grossbritannien Pläne zur Umsetzung vorgelegt. In zahlreichen anderen Ländern (u.a. Deutschland, Frankreich,

Italien, ... ) sind die Prozesse zur Ausarbeitung am Laufen.

Im Jahr 2013 habe ich diesbezüglich bereits eine Anfrage an das BMEIA gerichtet und erfahren, dass der Prozess zur Erstellung damals noch im Laufen war und Ihr Ressort, das BMLFUW und das damalige BMWFJ federführend in der Ausarbeitung des Umsetzungsplanes wären.

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz folgende

Anfrage:

1.    Welche Schritte hat Ihr Ressort seit 2013 zur Erstellung eines Umsetzungsplanes zu den Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte der Vereinten Nationen (VN) unternommen?

2.    Wie stellt Ihr Ressort sicher, dass der Aktionsplan in einem partizipativen Prozess erstellt wird und die wesentlichen Stakeholder (darunter einschlägige WissenschaftlerInnen und Nichtregierungsorganisationen, transnationale Unternehmen, Gewerkschaften und andere) einbezogen werden?

3.    Welche internen und externe Stakeholder (Abteilungen anderer Ressorts, Sozialpartner, NGOs, Wissenschaft, Unternehmen...) hat Ihr Ressort bisher in die Erstellung des Aktionsplanes eingebunden?

4.    Welche Organisationseinheit Ihres Ressorts hat die Federführung bei der Erstellung des Aktionsplans inne?

5.    Wie gedenkt Ihr Ressort bzw. die zuständige Organisationseinheit bei der Erstellung und Umsetzung des Aktionsplans das Parlament einzubeziehen?

6.    Welches Datum ist für Ihr Ressort das aktuelle Referenzdatum für die Abgabe der Aktionspläne, und bis zu welchem Termin plant Ihr Ressort, den Aktionsplan vorzulegen, nachdem die CSR-Mitteilung der EU-Kommission die Aktionspläne bis Ende 2012 erwartete, während der EU Strategie Framework and Action Plan on Human Rights and Democracy (11855/12) des European Council als Abgabedatum 2013 nannte?

7.    Mit welchen Konsequenzen ist bei Säumigkeit zu rechnen?

8.    Mit welchen anderen Ministerien (bzw. welchen Abteilungen dieser) kooperiert Ihr Ressort bzw. Organisationseinheiten bei der Erarbeitung des Nationalen Aktionsplanes? Welches Ressort hat die Federführung inne?

9.    In welchem Maße kommt der zu erarbeitende Aktionsplan den folgenden Aufforderungen des Committe on Economic, Social and Cultural Right (E/C.12/AUT/CO/4) des Wirtschafts- und Sozialrates der Vereinten Nationen vom November 2013 nach:

11.          The Committee is deeply concerned that the State party’s official development assistance provides support to projects that have reportedly resulted in violations of economic, social and cultural rights in the recipient countries. It is further concerned that the State party’s agriculture and trade policies, which promote the export of subsidized agricultural products to developing countries, undermine the enjoyment of the right to an adequate standard of living and the right to food in the receiving countries (arts.2 and 11).

The Committee calls upon the State party to adopt a human rights-based approach to its policies on official development assistance and on agriculture and trade, by:

(a)        undertaking a systematic and independent human rights impact assessment prior to making funding decisions;

(b)        establishing an effective monitoring mechanism to regularly assess the human rights impact of its policies and projects in the receiving countries and to take remedial measures; and

(c)        ensuring that there is an accessible complaint mechanism if violations of economic, social and cultural rights occur in the receiving countries.

12.         The Committee is concerned at the lack of oversight over Austrian companies operating abroad with regard to the negative impact of their activities on the enjoyment of economic, social and cultural rights in host countries (art.2).

The Committee urges the State party to ensure that all economic, social and cultural rights are fully respected and rights holders adequately protected in the context of corporate activities, including by establishing appropriate laws and regulations, together with monitoring, investigation and accountability procedures to set and enforce standards for the performance of corporations, as underlined in the Committee’s statement on the obligations of States parties regarding the corporate sector and economic, social and cultural rights (E/C. 12/2011/1).