6853/J XXV. GP

Eingelangt am 28.10.2015
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Weigerstorfer,

Kolleginnen und Kollegen

an die Bundesministerin für Gesundheit

betreffend „Krebserregendes Monsanto-Gift in OP-Material“

 

Laut einer argentinischen Studie konnte das krebserregende Pflanzengift Glysophat in Baumwollprodukten nachgewiesen werden. Betroffen sind dabei auch Mullbinden, Wundverbände, Baumwolltupfer sowie auch Tampons.

Die deutschen Wirtschaftsnachrichten berichteten darüber am 26.10.2015 Folgendes[1]:

 

Monsantos Pflanzengift Glyphosat ist nicht nur in der Nahrung, sondern auch in Baumwollprodukten wie Kleidung, Hygiene-Artikeln und Wundverbänden: Eine Studie der argentinischen Universität La Plata hat Glyphosat nun in zahlreichen Baumwoll-Produkten nachgewiesen. Das als krebserregend eingestufte Gift fand sich in ausnahmslos allen getesteten Wundverbänden, Mullbinden und Baumwolltupfern. Zudem waren 85 Prozent der getesteten Tampons mit dem Gift verseucht, so ein Bericht über die Studienergebnisse in argentinischen Medien.

Die Kontamination so empfindlicher Produkte für Wundversorgung und Körper-Hygiene sind besonders problmatisch, da der Kontakt mit offenen Wunden oder der regelmäßige Kontakt mit empfindlicher Schleimhäuten zu einer verstärkten Aufnahme der krebserregenden Stoffe führen kann. Glyphosat gilt als das weitverbreitetste Pflanzengift der Welt und wurde von der WHO jüngst in die Liste der krebserregenden Stoffe aufgenommen, woraufhin viele Händler weltweit die Produkte mit dem Wirkstoff aus ihrem Sortiment strichen.

 

Die Forscher stellten ihre Ergebnisse auf einem Kongress vor. „Die Ergebnisse dieser Forschung sind sehr ernst zu nehmen. Wenn man Watte oder Mull verwendet, um Wunden zu heilen oder für die Körperhygiene, so geht man davon aus, sterile Produkte zu verwenden. Wie sich herausstellt sind sie jedoch mit krebserregenden Stoffen kontaminiert“, so der Kinderarzt Vasquez Medardo Avila. Die Ergebnisse hätten auch die Forscher überrascht, da sie eigentlich die Gifte in der Nahrung nachweisen wollten, die Baumwolle öffnet jedoch eine neue Tür, die unbedingt weiter erforscht werden muss, so die Ärzte. Gerade über die offenen Wunden könnte das Gift direkt in den Blutkreislauf gelangen, die Auswirkungen wollen die Wissenschaftler nun erforschen.

 

Verschiedene Studien haben in der Vergangenheit einen Zusammenhang von Monsantos Gift mit Hirnschäden, Nierenversagen und Darmerkrankungen belegt. Rückstände gelangen durch den großflächigen Einsatz in der Landwirtschaft in die Nahrungskette, wo sie unter anderem in Brotwaren nachgewiesen wurden. Ein Beleg dafür, dass sie sich auch im menschlichen Körper ablagern, liefert der Nachweis von Glyphosat in Muttermilch.

Der Großteil der argentinischen und weite Teile der globalen Baumwoll-Produktion ist per Genmanipulation für den Einsatz des Pflanzengifts widerstandsfähig gemacht. Wenn die Pflanzen blühen wird die offene Blüte direkt mit dem Gift besprüht, so dass das Glyphosat absorbiert wird und tief in die Pflanze eindringt.

 

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten richten daher an die Frau Bundesminister für Gesundheit nachstehende

 

Anfrage

 

 

1)    Ist Ihnen die argentinische Studie bekannt, wenn nein, warum nicht?

2)    Werden in Österreich Mullbinden, Wundverbände, Baumwolltupfer sowie Tampons auf das Vorhandensein von Rückständen von Pflanzenschutzmitteln und insbesondere Glyphosat getestet?

a.      Wenn ja, wie viele Tests wurden in den letzten 5 Jahren durchgeführt und wie lauten die Ergebnisse?

b.      Wenn nein, warum nicht?

 

3)    Werden in Österreich Baumwollprodukte (von Kleidung bis Kinderspielzeug) generell auf das Vorhandensein von Rückständen von Pflanzenschutzmitteln und insbesondere Glyphosat getestet?

a.      Wenn ja, wie viele Tests wurden in den letzten 5 Jahren durchgeführt und wie lauten die Ergebnisse?

b.      Wenn nein, warum nicht?

 

4)    Werden in Österreich Produkte, die aus pflanzlichem Fasermaterial gewonnen werden, generell auf das Vorhandensein von krebserregenden Stoffen getestet?

a.      Wenn ja, wie viele Tests wurden in den letzten 5 Jahren durchgeführt und wie lauten die Ergebnisse?

b.      Wenn nein, warum nicht?

 

5)    Haben Sie vor, hier eigene Studien erstellen zu lassen, wenn ja, wann und in welcher Form, wenn nein, warum nicht?

 

 



[1] Quelle: http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/10/26/krebserregendes-monsanto-gift-in-op-material-nachgewiesen/ (Stand: 27.10.2015)