7049/J XXV. GP

Eingelangt am 16.11.2015
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ANFRAGE

der Abgeordneten Petra Steger

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport

betreffend sexueller Übergriffe im Sport

Am 06. November 2015 fand eine Sportversammlung der Österreichischen Bundes-Sportorganisation (BSO) statt. Dabei haben Sie in Ihrer Funktion als Sportminister, gemeinsam mit BSO-Präsidenten Herbert Kocher und den Sportverbänden, eine Erklärung „gegen sexuelle Übergriffe und für Respekt und Sicherheit im Sport“ unterzeichnet.

Mittels Presseaussendung (OTS0160) ließen Sie folgendes verkünden: „Unser Ziel ist es für dieses Thema zu sensibilisieren und mit der gemeinsamen Erklärung ein klares Zeichen gegen sexuelle Übergriffe im Sport zu setzen“. Daher stellt sich für uns die essentielle Frage, wie man mit der Causa „sexuelle Übergriffe im Sport“ in den letzten Jahren verfahren ist und welche Fortschritte man bezüglich der Bekämpfung von derartigen Übergriffen erzielen konnte.

Des Weiteren stellt sich für uns die Frage, warum in Österreich bis dato keine gesicherten Daten vorliegen, welche näheres betreffend „sexueller Übergriffe im Sport“ liefern können. Eine von Ihnen erwähnte Studie weist in neun EU-Ländern zwischen 14 und 73 Prozent betroffener Personen von sexueller Belästigung im Sport aus. Es wird davon ausgegangen, dass die Zahlen für sexuellen Missbrauch bei zwei Prozent bis 20 Prozent liegen. Schon alleine dieses Zahlenmaterial bestätigt die Brisanz, welche hinter dieser Thematik steckt.

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport nachstehende

Anfrage

1. Welche Initiativen hat Ihr Ministerium in den letzten 5 Jahren gesetzt, um sexuelle Übergriffe im Sport einzudämmen?

2. Welche Erfolge konnten diesbezüglich erreicht werden?

3. Inwieweit besteht eine Zusammenarbeit zwischen BMI, BMJ und BMLVS, wenn es um die Bekämpfung von sexuellen Übergriffen im Bereich des Sportes geht?

4. Wurden Ihnen Fälle herangetragen, welche mit sexuellen Übergriffen in Zusammenhang stehen?

5. Wenn ja, mit welchen Sportarten bzw. mit welchen Bereichen des Sports standen diese Übergriffe im Zusammenhang?

6. Wie sind Sie mit diesen Fällen umgegangen bzw. welche Aktivitäten wurden Ihrerseits unternommen?

7. BSO-Präsident Herbert Kocher erwähnte im Zusammenhang mit der Sportversammlung, dass 67 Mitgliedsverbände und die darin organisierten Vereine gemeinsam für ein offenes, intaktes und sicheres Sportumfeld auftreten. Wie sieht die Zusammenarbeit mit Vereinen und Verbänden betreffend der Causa „sexuelle Übergriffe im Sport“ konkret aus?

8. Inwieweit werden bzw. wurden Vereine, Verbände, Trainer, Sportler bzw. Eltern in die Bekämpfung von sexuellen Übergriffen im Bereich Sport eingebunden?

9. Warum liegen in Österreich bis dato keine gesicherten Daten vor, welche näheres betreffend „sexueller Übergriffe im Sport“ liefern können?

10. Laut den Informationen aus der oben erwähnten Presseaussendung (OTS0160), ist in der Arbeitsgruppe „Gegen sexuelle Gewalt im Sport“ geplant, erstmals Daten zu sexualisierten Übergriffen für Österreich zu erheben? Wie soll diese Erhebung konkret vonstattengehen?

11. Wann wird mit der Erhebung begonnen?

12. Wann kann mit Zahlenmaterial aus diesen Erhebungen gerechnet werden?

13. Wem wird das Zahlenmaterial zur Verfügung stehen?

14. Welche Daten, Zahlen und Fakten (z.B. aus Erhebungen Ihres Ministeriums, Studien, etc.) sind Ihnen trotz einer fehlenden offiziellen Statistik bekannt?

15. Kann davon ausgegangen werden (z.B. aufgrund von vorhandenen Zahlenmaterial, etc.), dass es sich bei den Opfern sexueller Übergriffe vor allem um minderjährige Personen handelt?

16. Wenn ja, welche Daten, Zahlen und Fakten stehen Ihnen diesbezüglich zur Verfügung?

17. Kann davon ausgegangen werden (z.B. aufgrund von vorhandenen Zahlenmaterial, etc.), dass in Österreich sexuelle Übergriffe in bestimmten Sportarten häufiger vorkommen als in anderen Sportarten?

18. Wenn ja, welche Sportarten sind am stärksten bzw. stärker betroffen?