7055/J XXV. GP

Eingelangt am 16.11.2015
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Christian Hafenecker, MA

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie

betreffend Telefonzellen in Österreich

 

 

Im Jahr 1903 wurde am Wiener Südbahnhof die erste Telefonzelle Österreichs errichtet. In den kommenden Jahrzehnten vervielfachte sich deren Anzahl und die Bürgerinnen und Bürger griffen gern und oft auf diese öffentliche Telekommunikationseinrichtung zurück. Der Siegeszug von privaten Telefonanschlüssen sowie besonders die Etablierung des Mobiltelefons ließen die Bedeutung der Telefonzellen schwinden. Nichts desto trotz findet man sie heute noch zahlreich an neuralgischen Punkten, wie beispielsweise Bahnhöfen oder Fußgängerzonen, ihr Grundprinzip konnte sogar von der bloßen Fernsprecheinrichtung auf Höhe der Zeit angepasst werden. Auf www.noe.orf.at war dazu am 03.11.2015 zu lesen: „Die Telefonzellen der neusten Generation sind Multimedia-Stationen mit Stromtankfunktion. Über einen Touchscreen erhält man Informationen über Restaurants und Apotheken in der Region, kann im Internet surfen, E-Mails versenden und telefonieren.“  Laut besagtem Medium weisen allein in Niederösterreich nur fünf der insgesamt 2700 Telefonzellen diesen technologischen Stand auf, die verbleibenden sind lediglich mit Münzautomaten bzw. sogar noch Wertkartenautomaten ausgestattet. Als Betreiber tritt die A1 Telekom Austria AG auf, welche mittels der Universaldienstverordnung zu Mindestausstattungen, Wartungen und Behebung von Störungsfällen sowie einer flächendeckenden Versorgung im Bundesgebiet verpflichtet ist.

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie folgende

 

 

Anfrage

 

1.     Wie viele Telefonzellen existierten am 01. Jänner 1999 im gesamten Bundesgebiet?

2.     Wie schlüsselt sich diese Zahl in die einzelnen Bundesländer auf?

3.     Wie hoch ist die aktuelle Anzahl von Telefonzellen in Österreich, gegliedert in die einzelnen Bundesländer?

4.     Sind in der Telekom Austria AG Mitarbeiter eigens für die Verwaltung bzw. Instandhaltung von Telefonzellen zuständig?

5.     Wenn ja, wie viele und welche Verwendungsbezeichnungen tragen diese?

6.     Wie viele Telefonzellen sind jeweils mit Münzautomaten, Wertkartenautomaten und Multimedia ausgestattet?

7.     In welcher Höhe beliefen sich die Instandhaltungskosten für die Telefonzellen in den Jahren 2005, 2006, 2007, 2008, 2009, 2010, 2011, 2012, 2013 und 2014 jeweils?

8.     Wie hoch waren die durch die Telefonzellen erzielten Umsätze in den Jahren seit 2000 jeweils?

9.     Wer ist konkret für die Überprüfung der Einhaltung der Universaldienst-verordnung zuständig?

10.  Finden regelmäßige Überprüfungen der Universaldienstverordnung statt?

11.  Wenn ja, in welchen Zeitintervallen und auf welche konkrete Art und Weise, falls nein, warum nicht?

12.  Verfügt das Verkehrsministerium über eine Aufstellung der genauen Standorte sämtlicher Telefonzellen?

13.  Wenn ja, wie lauten die konkreten Standorte, falls nein, wer besitzt eine solche und auf Grundlage welchen Datenmaterials wird die Einhaltung der Universaldienstverordnung überprüft?