7263/J XXV. GP

Eingelangt am 26.11.2015
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Hermann Brückl

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft

betreffend Flüchtlingsproblematik als Tourismusbremse

 

Der Kurier vom 06.11.2015:

"Die Flüchtlingslage bereitet auch Touristikern in Wien gewisse Sorge – vor allem was die Ankünfte deutscher Gäste betrifft. Da die Reisebedingungen erschwert sind, fallen die Erwartungen der Branche entsprechend zurückhaltend aus.

Diese Einschätzung findet sich in der aktuellen Ausgabe des "Vienna Tourism Indicators" (VTI), der halbjährlich von der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft herausgegeben wird. Er beinhaltet Trendeinschätzungen von Tourismus-Vertretern sowie Analysen von statistischen Langzeitbeobachtungen.

Seit dem Jahr 2002 zeigt das Barometer für Wien kontinuierlich nach oben. So kamen in der Wintersaison 2014/15 rund sieben Prozent mehr Gäste als im Jahr zuvor. Und auch für die kommende Wintersaison prophezeit der VTI insgesamt erneut steigende Gästezahlen. Allerdings gibt es in der jüngsten Index-Ausgabe teils große Unterschiede zwischen den Herkunftsregionen. "Vorsichtig verhalten" sind demnach die Erwartungen in Sachen Besucher aus Deutschland. Einschränkungen im Zugverkehr oder Grenzkontrollen werden hier als Unsicherheitsfaktoren ins Treffen geführt.

SKB-Geschäftsführer Franz Sattlecker: "Die derzeit unklare Flüchtlingssituation könnte durchaus Einfluss auf die Gästezahlen aus Deutschland und Zentraleuropa haben, da die Reisebedingungen für diese Quellmärkte derzeit erschwert sind. Ein gemeinsames und koordiniertes Vorgehen der EU in der Flüchtlingsfrage ist hier auch aus Sicht der Tourismuswirtschaft dringend erforderlich".

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft nachfolgende

 

Anfrage

1.    Welche Auswirkungen hatten die Flüchtlingsströme auf die Sommer-Tourismusbilanz im Burgenland? (Ersucht wird um eine Aufstellung nach Monaten und Regionen)

2.    Welche Auswirkungen hatte die Flüchtlingswelle auf den Tourismus in der Steiermark, mit besonderem Augenmerk auf die Region der steirischen Weinstraße? (Ersucht wir um eine Widergabe der Nächtigungszahlen in den Monaten September und Oktober 2015)

 

3.    Wie haben sich die Nächtigungszahlen in der Steiermark in den Monaten September und Oktober 2015 im Vergleich zu den letzten Jahren entwickelt? (Ersucht wird um eine Auflistung der Nächtigungszahlen für September und Oktober von 2010-2015)

 

4.    Welche Auswirkungen hatte die Flüchtlingswelle auf den Tourismus in Kärnten? (Ersucht wir um eine Widergabe der Nächtigungszahlen in den Monaten September und Oktober 2015)

 

5.    Wie haben sich die Nächtigungszahlen in Kärnten in den Monaten September und Oktober im Vergleich zu den letzten Jahren entwickelt? (Ersucht wird um eine Auflistung der Nächtigungszahlen für September und Oktober von 2010-2015)

 

6.    Wie sieht die Sommertourismusbilanz für Salzburg aus? (Ersucht wird um eine Information bezüglich der Nächtigungszahlen für die Sommermonate von 2013-2015)

 

7.    Wie sieht die österreichische Sommer-Tourismusbilanz 2015 im Vergleich zu den letzten Jahren aus? (Ersucht wird um eine Aufstellung der Jahre 2010-2015)

 

8.    Mit welchen Auswirkungen auf den heimischen Wintertourismus ist gemäß Ihres Ministeriums aufgrund der Grenzkontrollen zu Deutschland zu rechnen?

 

9.    Wie haben sich die gesamtösterreichischen Nächtigungszahlen seit dem Beginn des großen Flüchtlingsandrangs im Juli 2015 entwickelt? (Ersucht wird um eine Aufstellung nach Bundesländern?

 

10. Wie reagieren Sie als Wirtschaftsminister auf die Sorge Wiener Touristiker, die im Rahmen der Grenzkontrollen zu Deutschland mit einem Rückgang deutscher Urlauber in der Wintersaison rechnen?

 

11. Wie stehen Sie als Wirtschaftsminister zu der Aussage von SKB-Geschäftsführer Franz Sattlecker, dass die derzeit unklare Flüchtlingssituation Einfluss auf die Gästezahlen aus Deutschland und Zentraleuropa haben könnte, da die Reisebedingungen für diese Quellmärkte derzeit erschwert sind?

 

12. Halten Sie ein gemeinsames und koordiniertes Vorgehen der EU in der Flüchtlingsfrage auch aus Sicht der Tourismuswirtschaft für notwendig?

 

13. Wenn ja, wie werden Sie hierbei vorgehen? Wenn nein, warum nicht?