7367/J XXV. GP

Eingelangt am 10.12.2015
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ANFRAGE

der Abgeordneten Mühlberghuber

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

 

betreffend Trinkwasser-Verunreinigung in Hainburg

 

Für Aufregung sorgte Mitte November die Meldung, dass das Trinkwasser in Hainburg an der Donau (Bezirk Bruck an der Leitha) verunreinigt sein soll (siehe dazu beispielsweise http://noe.orf.at/news/stories/2743044/ vom 19.11.2015).
Laut der AGES, der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, sollen coliforme Bakterien und Keime aus der Gruppe der Enterokokken in das Leitungsnetz gelangt sein.

 

Das Wasser entsprach an 4 von 12 Entnahmestellen nicht den mikrobiologischen Anforderungen der Trinkwasserversorgung und konnte nur im desinfizierten Zustand, nach dreiminütigem Abkochen, gefahrlos benutzt werden!

Laut Andreas Mayer, dem Leiter des Hainburger Wasserwerkes, können die entdeckten Keime bei Menschen mit schwachem Immunsystem und bei Kindern Infektionen auslösen. Auch Herzbeschwerden bei vorbelasteten Personen sind möglich.

 

Wie die Keime in das Leitungssystem gelangt sind, ist noch nicht bekannt. Das Wasserwerk reagierte auf jeden Fall mit einer Chlorierung des 60 Kilometer umfassenden Leitungsnetzes, die die Keime abtöten sollte.

 

Am 27. November 2015 wurde seitens der Stadtgemeinde Hainburg Entwarnung gegeben. Das Wasser sei aufgrund einer Information der AGES wieder keimfrei und könne wieder gefahrlos benutzt werden.

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende

 

Anfrage

 

1.         Aufgrund welcher Faktoren bzw. Werte erkannte die AGES, dass eine Trinkwasserverunreinigung in Hainburg vorlag?

 

2.         Zu welchem Zeitpunkt hat die AGES die Trinkwasserverunreinigung entdeckt?

 

3.         Zu welchem Zeitpunkt wurde seitens der AGES Entwarnung bezüglich der Trinkwasserqualität Hainburgs gegeben?

 

4.         Welche Faktoren bzw. Werte haben die Entwarnung gerechtfertigt?

 

5.         Wie oft werden von der AGES Trinkwasserkontrollen in Hainburg durchgeführt und wie laufen diese ab?

 

6.         Ist es trotz routinemäßiger Kontrollen möglich, dass eine Trinkwasserverunreinigung in Hainburg längere Zeit unbemerkt blieb?

 

7.         Welche Maßnahmen wurden im Detail ergriffen, als bekannt wurde, dass das Trinkwasser in Hainburg verunreinigt war?

 

8.         Was ist (nach aktuellem Stand) die Ursache der Trinkwasserverunreinigung in Hainburg?

 

9.         Welche Auswirkungen können die im Trinkwasser nachgewiesenen coliformen Bakterien und Keime aus der Gruppe der Enterokokken auf die Gesundheit der Menschen haben?

 

10.      Hat das verunreinigte Trinkwasser zu konkreten gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Hainburger Bevölkerung geführt?

 

11.      Wieviele Personen wurden nach diesem Vorfall wegen gesundheitlicher Probleme behandelt, die mutmaßlich im Zusammenhang mit der Trinkwasserverunreinigung standen?

 

12.      Besteht trotz Entwarnung weiterhin eine Gefährdung der Hainburger Bevölkerung, beispielsweise weil sich Keime in den Haushalten selbst angesiedelt haben?

 

13.      Werden bzw. wurden diesbezüglich stichprobenartige Tests in den Haushalten angeordnet, um zu prüfen, ob weiterhin eine Gesundheitsgefährdung der Bürger besteht?

 

14.      Welche Behörden bzw. Institute sind neben der AGES für die Trinkwasser-Überwachung Österreichs zuständig?

 

15.      Was sind deren genaue Aufgaben und Zuständigkeiten?

 

16.      In welchen zeitlichen Abständen werden in der Regel Trinkwasserkontrollen in Österreich vorgenommen?

 

17.      Welche Fälle von Trinkwasserverunreinigung traten in Österreich in den Jahren 2010-2015 auf?

 

18.      Was waren die konkreten Ursachen dafür?

 

19.      Wie lange dauerte jeweils der Zustand der Trinkwasserverunreinigung?

 

20.      Wie wurde jeweils das Problem der Trinkwasserverunreinigung gelöst?