7501/J XXV. GP

Eingelangt am 21.12.2015
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Josef A. Riemer

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Gesundheit

betreffend Baby in Linzer Klinik an Keim gestorben

 

Wie der ORF berichtete, ist in der Landesfrauen- und Kinderklinik Linz ein nur wenige Wochen altes Mädchen an einer Blutvergiftung, ausgelöst durch einen hochresistenten Keim, verstorben. Übertragen wurde der Keim durch ein anderes wenige Wochen altes Mädchen. Der Keim wurde durch ein anderes Kind im der Klinik übertragen. Das Neugeborene sei in der Klinik mehrfach wegen einer Darmfehlbildung operiert worden, wie der Krankenhausbetreiber Gespag Donnerstagnachmittag bekannt gab. Bei einem routinemäßigen Abstrich sei der "Acinetobacter"-Keim bei dem Mädchen festgestellt worden, und daraufhin sofort mit einem spezifischen Antibiotikum behandelt worden. Doch trotz dieser Maßnahme und den zusätzlichen Isolation- und Hygienemaßnahmen konnte nicht verhindert werden, dass der Keim auf den verstorbenen Säugling und auf weitere Kinder übertragen wurde.

Der Acinetobacter ist ein multiresistenter Keim. Das bedeutet, dass die verschiedensten Antibiotika nicht mehr wirken. Bei einem Ausbruch muss immer getestet werden, auf welche Mittel der aktuelle Bakterienstamm noch reagiert. Die Übertragung des Erregers erfolgt von Mensch zu Mensch und er bleibt an Oberflächen haften. Allerdings muss nicht bei jedem Patienten, der damit besiedelt ist, auch eine Infektion ausbrechen. Risikofaktoren sind längere stationäre Behandlung, Aufenthalt auf der Intensivstation, Beatmung, antibiotische Vorbehandlung, vorausgehende invasive Maßnahmen sowie schwere Grunderkrankungen. Für gesunde Menschen sei der Keim nicht gefährlich, hieß es bei der Gespag.

Quelle: http://ooe.orf.at/news/stories/2746800/

http://kurier.at/lebensart/gesundheit/acinetobacter-was-sie-ueber-den-hochresistenten-keim-wissen-muessen/168.903.331

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Gesundheit folgende

 

Anfrage

 

1.    Ist dem BMG dieser Fall bekannt?

 

2.    Wie viele Personen sind mittlerweile mit dem Keim infiziert?


3.    Wie viele Vorfälle gab es in Österreich in den letzten fünf Jahren, wobei sich Patienten mit antibiotikaresistenten Krankenhauskeimen infizierten?

4.    Wie viele davon starben aufgrund des Krankenhauskeimes?

 

5.    Wie viele Fälle sind bekannt, wo jetzt noch die Folgeerkrankungen und Spätfolgen einer Infektion mit einem Krankenhauskeim behandelt werden?

 

6.    Wie viele und welche Abteilungen mussten aufgrund eines Krankenhauskeimes in den Spitälern Österreichs heuer geschlossen werden?

 

7.    Welche Maßnahmen treffen Sie, dass die Vergabe von Antibiotika auf ein notwendiges Maß eingeschränkt wird?