8129/J XXV. GP

Eingelangt am 12.02.2016
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Wolfgang Zanger

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz

betreffend „Stetiger Anstieg der Arbeitslosigkeit in Österreich

 

Medienberichten zufolge ist die Arbeitslosigkeit in Österreich auch im Jänner 2016 weiter angestiegen. Im Jänner dieses Jahres waren 490.246 Personen ohne Arbeit, dies stellt einen Zuwachs im Vorjahresvergleich von 3,7 Prozent dar.[1]

 

Nach Bundesländern betrachtet ist ein „Ost-West-Gefälle“ bemerkbar: Während die Arbeitslosigkeit in den westlichen Bundesländern stagnierte (Salzburg, + 0,3 %) oder sogar abnahm (Tirol – 2,3 %, Vorarlberg – 0,8 %), stieg sie in den östlichen Bundesländern weiter kräftig an: In Wien stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 9,9 %, im Burgendland und in Niederösterreich um 2,8 %, in der Steiermark um 3,1 % sowie in Oberösterreich um 4 %. Die Arbeitslosigkeit nach sozialen Gruppen aufgegliedert bringt folgende Ergebnisse zum Vorschein: Vor allem bei den ausländischen Beschäftigten und den Über-50-Jährigen ist die Arbeitslosigkeit wieder überdurchschnittlich stark angestiegen: Im Jänner waren mit 119.088 Ausländer um 10.895 bzw. 10,1 Prozent mehr ohne Arbeit. Bei den Über-50-Jährigen betrug der Zuwachs 8,2 Prozent, bei den Frauen waren es 6,5 Prozent mehr, bei Männern um 3,5 Prozent mehr.[2]

 

Daher richten die unterzeichneten Abgeordneten an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz nachstehende

 

 

Anfrage

 

 

1.) Wie ist der erneute Anstieg der Arbeitslosenquote auf 10,9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (9,7 %) zu erklären?

2.) Sie sprechen Medien gegenüber davon, dass „Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung“ bereits bemerkbar sind. Von welchen Anzeichen ist hierbei die Rede?

3) Wann werden diese „Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung“ ihrer Meinung nach zu einer Verbesserung der Arbeitsmarktsituation in Österreich führen?

4) Ab wann ist ihren Prognosen zufolge mit einen Absinken der Arbeitslosenquote zu rechnen?

5.) Wie ist das oben beschriebene „Ost-West-Gefälle“ zu erklären?

6.) Welche Maßnahmen werden Sie treffen, um dem Anstieg der Arbeitslosenquote in den östlichen Bundesländern entgegenzuwirken?

7.) Wie ist das Absinken, bzw. Stagnieren der Arbeitslosenquote in den westlichen Bundesländern Vorarlberg, Tirol und Salzburg zu erklären?

8.) Werden Sie Maßnahmen treffen, um die positiven Entwicklungen in den westlichen Bundländern zu bestärken?

9.) Wenn ja, welche?

10.) Wenn nein, warum nicht?

11.) Wie ist es zu erklären, dass die Arbeitslosenrate bei Menschen ab 50 Jahren im Vergleich zum Vorjahr besonders stark (um 8,2 %) gestiegen ist?

12.) Welche Maßnahmen planen Sie, um einen weiteren Anstieg der Arbeitslosenrate in diesem Bereich zu verhindern?

13.) Wie ist es zu erklären, dass die Arbeitslosenrate bei Ausländern um 10,1 % im Vergleich zum Vorjahr besonders stark gestiegen ist?

14.) Welche Maßnahmen planen Sie, um ein weiteres Ansteigen der Arbeitslosenrate in diesem Bereich zu verhindern?

15.) Die Jugendarbeitslosigkeit (Menschen von 15-24 Jahren) ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht gesunken (-1,1 %). Worauf führen Sie diese positive Entwicklung zurück?

16.) Ist in den kommenden Monaten mit einem weiteren Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit zu rechnen?

17.) Wenn ja, warum?

18.) Wenn nein, warum nicht?

19.) Die gemeldeten offenen Lehrstellen erhöhten sich um 10,7 % auf 2.969. Worauf ist dieser Anstieg zurückzuführen?

20.) Wie viele Lehrstellensuchende stehen diesen 2.969 offenen Lehrstellen gegenüber?

21.) In welchen Arbeits- und Tätigkeitsbereichen ist ein Lehrstellenmangel bemerkbar?

22.) Welche Bundesländer sind von einem solchen Lehrstellenmangel betroffen, bzw. verfügen über einen Lehrstellenüberschuss? (Saldo Lehrstellensuchende – offene Lehrstellen).

23.) Welche Maßnahmen werden Sie treffen, um etwaigen Mängel an Lehrstellenplätzen entgegenzuwirken?

24.) Mit welchen Auswirkungen auf den österreichischen Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten muss aufgrund des Flüchtlingsansturms der letzten Monate gerechnet werden?

25.) Ist aufgrund der gegenwärtigen Flüchtlingskrise mit einem weiteren, bzw. zusätzlichen Anstieg der Arbeitslosenquote zu rechnen?

26.) Wenn ja, ist bereits in diesem Jahr mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote aufgrund des Flüchtlingsansturms zu rechnen?

27.) Wenn ja, mit welchem Anstieg rechnen Sie? (Anstieg in absoluten Zahlen und in %)

28.) Wenn nein, ab welchem Jahr ist Ihren Prognosen zufolge mit einem durch die Flüchtlingskrise verursachten Anstieg der Arbeitslosenquote zu rechnen?

29.) Wenn nein, warum nicht?



[1] Vgl.: http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/4916228/Arbeitslosigkeit-steigt-weiter_490000-ohne-Job?_vl_backlink=/home/wirtschaft/index.do

[2] http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/4916228/Arbeitslosigkeit-steigt-weiter_490000-ohne-Job?_vl_backlink=/home/wirtschaft/index.do