8154/J XXV. GP

Eingelangt am 15.02.2016
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Anfrage

 

der Abgeordneten Aygül Berivan Aslan, Judith Schwentner, Freundinnen und Freunde an die Bundesministerin für Familie und Jugend

betreffend Inseratenkampagne DANK DIR

BEGRÜNDUNG

 

In den Monaten Dezember 2015 sowie Jänner 2016 hat das Familienministerium die Erhöhung der Familienbeihilfe ab 1. Jänner 2016 mit einer breit angelegten Inseratenkampagne beworben. Der Titel der Kampagne „DANK DIR hat Österreich Zukunft“ wurde mit unterschiedlichen Sujets umgesetzt.

Am Wochenende des 10.-11.Jänner 2016 war in den Printmedien ein Sujet zu sehen, das für Verwunderung und Empörung sorgte (u.a. (http://derstandard.at/2000029044381-1192182008483/Mutterschaft-als-Befoerderung-Vier-Fragen-an-das-Familienministerium). So zeigte das Inserat eine Mutter, die ihr Kind im Arm hält. Der Bildtext: „Dank dir wurde ich von der Vorstandssprecherin zur Mutter. Und das sehe ich auch heute noch als Beförderung.“

Als empörend wurde empfunden, dass Frauen mit diesem Bild offensichtlich vermittelt werden sollte, dass es besser wäre, auf eine Karriere zu Gunsten von Familie zu verzichten. Denn im Inserat heißt es beispielweise nicht: „Dank dir wurde ich Vorstandssprecherin UND Mutter.“ Ebenso wenig wurde ein Mann ausgewählt, der zugunsten des Kindes auf seine Vorstandsfunktion verzichtet, sondern eine Frau.

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende

ANFRAGE

 

1.    Warum macht das Familienministerium eine Kampagne, die Kinder als Karrierehemmnis darstellt?


2.    Warum wird nicht versucht, die Vereinbarkeit von Kindern und Erwerbstätigkeit sichtbar zu machen?

3.    Warum wird ein Sujet ausgewählt, das Kinderbetreuung- und Erziehung als alleinige Aufgabe der Mutter darstellt?

4.    In wie vielen Sujets wurden Männer als Väter dargestellt? Wie lautet der jeweilige Bildtext?

5.    Wie viele der Sujets zeigen Frauen als Mütter? Wie lautet der jeweilige Bildtext?