8245/J XXV. GP
Eingelangt am 23.02.2016
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ANFRAGE
des Abgeordneten Josef A. Riemer
und weiterer Abgeordneter
an die Bundesministern für Gesundheit
betreffend Masernviren schwächen das Immunsystem jahrelang
Eine Impfung gegen die Masern soll nach neuen Studien nicht nur gegen die Masern selbst schützen, sondern auch vor jahrelanger Immunschwäche nach einer Maserninfektion. Das ist das Ergebnis einer Studie die kürzlich im "Science" erschien. Laut Rudolf Schmitzberger, Impfreferent der Ärztekammer, räume das auch mit der Theorie auf, dass eine natürliche Überweindung der Masern das Immunsystem stärke.
"Nun liegen stichhaltige wissenschaftliche Erkenntnisse vor, die eindeutig das Gegenteil beweisen und zeigen, dass Masern eine mehrere Jahre anhaltende Schwächung des Immunsystems bewirken, wodurch es bei Betroffenen sogar zur erhöhten Sterblichkeit aufgrund von anderen Infektionskrankheiten kommt", schreiben Experten vom Department für Virologie in Wien. Bei der Entwicklung der Krankheit spielt das Immunsystem eine wichtige Rolle. "Zum einen sind bestimmte Zellen des Immunsystems wie Dendritische Zellen, T- und B-Lymphozyten selbst Zielzellen für das Virus, wodurch es in der Frühphase der Infektion zum Verlust dieser Zellen und dadurch zur Leukopenie (Verlust der weißen Blutkörperchen, Anm.) kommt", betonen die Virologen. Neuere immunologische Untersuchungen, die größtenteils mit Makaken als Versuchstieren durchgeführt wurden, hätten ein differenziertes Bild gezeigt. "Es wurde beobachtet, dass das Masernvirus nicht wahllos Lymphozyten befällt, sondern über einen spezifischen Rezeptor (CD150) vor allem in Gedächtniszellen eindringt. Im Rahmen der Leukopenie gehen also fast ausschließlich Gedächtniszellen verloren, die in vorangegangenen Jahren beim Überwinden verschiedenster anderer Infektionskrankheiten gebildet wurden", heißt es von Seiten der Forscher.
Nach einer Infektion entwickelt man zwar eine lebenslange Resistenz gegen Masernviren, es kommt aber in Folge zu einer erhöhten Anfälligkeit für andere Erreger.
"Dabei zeigte sich eindeutig, dass es einen Zusammenhang zwischen der Maserninzidenz und der Mortalität durch andere, den Masern zeitlich nachfolgende Infektionskrankheiten gab. War beispielsweise die Inzidenz von Masern in bestimmten Jahren besonders hoch, war in der Folge auch die Sterblichkeit durch Infektionen mit anderen Erregern erhöht", erklären die Wiener Virologen.
Laut der Weltgesundheitsorganisation verursachen die Masern jedes Jahr immer noch zwischen 130.000 bis 160.000 Tote weltweit.
(Quelle: http://derstandard.at/2000028985754/Masernviren-schwaechen-jahrelang-das-Immunsystem)
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Gesundheit folgende
Anfrage
1. Ist Ihnen dieses Problem bekannt?
2. Gibt es auch eigene Studien Ihres Ressorts?
3. Wenn ja, welche?
4. Wenn nein, warum nicht?