8479/J XXV. GP
Eingelangt am 04.03.2016
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ANFRAGE
der Abgeordneten Ing. Heinz-Peter Hackl
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
betreffend Spuren von Glyphosat in Getränken
derstandard.at vom 25.02.2016
Glyphosat: Deutsches Bier mit Herbizid belastet
In einem Fall lag die ermittelte Menge fast 300-fach über dem gesetzlichen Grenzwert für Trinkwasser von 0,1 Mikrogramm
München – Dieses Jahr feiert das Reinheitsgebot sein 500-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass testete das Münchner Umweltinstitut die 14 meistgetrunkenen Biere Deutschlands auf Rückstände des am häufigsten genutzten Herbizids Glyphosat. Das Ergebnis: Alle analysierten Biere sind der Untersuchung zufolge mit dem Unkrautvernichtungsmittel belastet. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sieht keine Gefahr für die Gesundheit der Verbraucher. Die Werte lagen zwischen 0,46 und 29,74 Mikrogramm pro Liter und damit im extremsten Fall fast 300-fach über dem gesetzlichen Grenzwert für Trinkwasser von 0,1 Mikrogramm. Einen Grenzwert für Bier gibt es allerdings nicht. Das Pflanzengift steht im Verdacht, krebserregend zu sein. "Ein Stoff, der wahrscheinlich krebserregend ist, hat weder im Bier noch in unserem Körper etwas verloren", erklärt Sophia Guttenberger vom Umweltinstitut. Marike Kolossa, Leiterin des Fachgebiets gesundheitsbezogene Umweltbeobachtung im Umweltbundesamt betont: Da nach wie vor zwischen Experten nicht abschließend geklärt sei, ob Glyphosat Krebs beim Menschen erregen könne, sei eine Belastung des Menschen "nicht wünschenswert". […]
Belastung mit Glyphosat laut Studie gestiegen
Das Umweltinstitut hatte zunächst mit der sogenannten Elisa-Methode messen lassen, die zwar bei niedrigen Werten anspricht, aber nicht unumstritten ist. Die drei Biere mit Werten ab 20 Mikrogramm pro Liter waren mit der weniger sensiblen LC-MS/MS-Methode gegengecheckt worden, die Werte bestätigten sich. Mit der Elisa-Methode gemessene und dann mit der LC-MS/MS-Methode bestätigte höhere Werte können als nachgewiesen eingestuft werden, so Kolossa. Sie berichtete auch, dass bei Studien mit Studenten in den vergangenen 15 Jahren die Belastung mit Glyphosat im Urin gestiegen ist. […]
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz nachstehende
Anfrage
1. Sind Ihnen als Bundesminister für Konsumentenschutz diese Berichte bekannt?
2. Sind Ihnen als Bundesminister für Konsumentenschutz solche oder ähnliche Fälle in Österreich bekannt?
3. Wenn ja, um welche konkreten Fälle handelt es sich dabei?
4. Welche konkreten Maßnahmen wurden seitens Ihres Ministeriums diesbezüglich ergriffen?
5. Welche Konsequenzen wurden seitens Ihres Ministeriums daraus gezogen?
6. Gibt es Überlegungen seitens Ihres Ministeriums diese Getränke, die mit Glyphosat konterminiert wurden, in Österreich vom Markt zu nehmen?
7. Wenn nein, warum nicht?
8. Wenn ja, wie sehen die detaillierten Pläne hierzu aus?
9. Ab wann kann mit der konkreten Umsetzung dieser Pläne gerechnet werden?
10. Halten Sie als Bundesminister für Konsumentenschutz die derzeitigen Maßnahmen bei einer Nutzung konterminierter Rohstoffe in Lebensmitteln für ausreichend?
11. Wenn nein, wie sehen Ihre Überlegungen für eine Verschärfung dieser Maßnahmen aus?