8487/J XXV. GP

Eingelangt am 04.03.2016
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Dr. Belakowitsch-Jenewein

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Justiz

 

betreffend Ausstellung Kunstforum Wien

 

 

Ab 24.Februar zeigt das Kunstforum Wien erstmals eine Retrospektive zum Werk von Balthasar Klossowski de Rola, genannt „Balthus“ in Österreich. Balthus galt als vergessener Außenseiter seiner Zeit. Sein Stil, geistig im 19. Jahrhundert verhaftet, hat nie – laut Beschreibung –  expressive Elemente in seiner Malerei zugelassen. Sehr wohl aber kann das Werk des polnisch-deutsch-französischen Malers aufregen, zumal seiner künstlerischen Symbolkraft sehr oft ein unangenehmer Unterton pädophiler Erregtheit innewohnt.

So hat Balthus in den späten Jahren etwa das damals achtjährige Mädchen Anna Wahli in halbnackten Posen fotografiert, wobei die pädophile Lüsternheit deutlich herauszusehen ist. Gerade in Zeiten, in denen unsere Gesellschaft sehr sensibel auf die sexuelle Unversehrtheit von Kindern reagiert, sollte so eine Ausstellung zumindest mit einem erklärenden Text – etwa im Katalog oder auf der Homepage des Kunstforums - versehen sein.

Die Stadt Essen hat im Jahr 2014 eine Ausstellung von Balthus aus diesem Grund abgesagt. Das ist eine problematische Vorgehensweise, der sehr schnell den Geruch von Kunstzensur beiwohnt. Es ist jedoch eine moralische Verpflichtung, dass auf die Umstände der Entstehung von Balhus´ Werk auch auf die Entstehungsgeschichte seines Schaffens hingewiesen wird. Das sind die Aussteller den Gästen einfach schuldig.

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In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Justiz folgende

 

 

Anfrage

 

1.     Wird die Ausstellung "Balthus Balthasar Klossowski de Rola" im Wiener Kunstforum von Ihrem Ressort gefördert?

2.     Wenn ja, in welcher Höhe?

3.     Wurde das Kunstforum Wien in den Jahren 2010 bis 2015 aus Ihrem Ressort gefördert?

4.     Wenn ja, in welcher Höhe? (aufgeschlüsselt nach Jahren)