8584/J XXV. GP
Eingelangt am
08.03.2016
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom
Original sind möglich.
Anfrage
des Abgeordneten Doppler
und weiterer Abgeordneter
an die Bundesministerin für Gesundheit
betreffend Hausapotheken
ooe.orf.at berichtete am 2.3.2016:
"Rettungsversuche für Hausapotheken
Landärzte dürfen Hausapotheken nur weiter betreiben, wenn sie mehr als sechs Kilometer von einer Apotheke entfernt sind. Bis zu 20 Landärzte in Oberösterreich könnten deswegen keinen Nachfolger finden.
Das Gesundheitsministerium ließ sich erstmals ein wenig in die Karten schauen, was in einer Gesetzesnovelle stehen könnte, um die Nachbesetzungsprobleme bei Landarztstellen zu lindem.
In der Zone zwischen vier und sechs Kilometer rund um eine öffentliche Apotheke dürfte es beides geben. Sicher ist, dass in dieser Zone die Hausapotheken auch bei der Übernahme einer Praxis erhalten bleiben. Auch Apotheken werden unter bestimmten Umständen Filialen eröffnen können.
Mehr Freiheiten
Die Apotheken sollen mehr Freiheiten bei Medikamenten-Zustelldiensten bekommen. Weiters sollen die Öffnungszeiten von Arzt und Apotheke besser aufeinander abgestimmt werden, damit auch der letzte Patient am Ende der Ordinationszeit noch sein Medikament holen kann. Und auch die Medikamentenabgabe im Notdienst müsse neu geregelt werden, sagt man im Gesundheitsministerium.
Zweiter Standort gesucht
In der Gemeinde Eberschwang weiß man sich zu helfen: Gemeinsam mit seinem Sohn als Nachfolger hat der Gemeindearzt Silvester Hutgrabner Container auf die grüne Wiese im Nachbarort St. Marienkirchen gestellt. Darin betreut der Jungarzt Patienten und betreibt dort auch eine Hausapotheke.
Notwendig ist dieser ungewöhnliche Schritt geworden, weil in Eberschwang selbst eine Apotheke aufsperren möchte. „Sollte eine Apotheke hinkommen, ist eine Nachfolge nicht möglich, also haben wir einen zweiten Standort - sechs Kilometer entfernt - finden müssen“, so Hutgrabner.
Hausapotheken wichtiges Zusatzeinkommen
Im ländlichen Bereich wird es immer schwieriger Arztstellen zu besetzen, denn ein wichtiges Zusatzeinkommen sind die Hausapotheken.
Warten auf eine Lösung
Mit dem neuen Gesetz, das spätestens im Herbst kommen soll, hätten Apotheken, genauso wie die Ärzte mit ihren Hausapotheken auf dem Land, einen Platz in der medizinischen Versorgung, verspricht das Ministerium."
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Gesundheit folgende
Anfrage
1. Wie viele Landarzt-Praxen unterhalten eine Hausapotheke? (aufgegliedert nach Jahren seit 2013 und Bundesländern)
2. Wie viele Landarzt-Praxen sind derzeit bundesweit weniger als sechs Kilometer von einer Apotheke entfernt? (aufgegliedert nach Bundesländern)
3. Wie bewerten Sie die diesbezügliche Problematik hinsichtlich des Landärztemangels, bzw. der Problematik einer Nachfolge?
4. Was unternehmen Sie, um einem ''Landärztesterben'' entgegen zu wirken?
5. Was unternehmen Sie, um die medizinische Versorgung in ländlichen Gebieten zu gewährleisten?