8635/J XXV. GP

Eingelangt am 16.03.2016
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

 

der Abgeordneten Wolfgang Pirklhuber, Freundinnen und Freunde an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

betreffend Förderung der Zucht und Haltung von seltenen Schafrassen in Österreich

BEGRÜNDUNG

 

Der Schafbestand in Österreich verringerte sich 2014 um 2,3 % auf 349.087 Stück, wobei hier die Gruppe der Mutterschafe und gedeckten Lämmer um 3 % am deutlichsten zurückgegangen ist. Die Anzahl der Schafhalter ging ebenfalls zurück, um 4,3 % auf 13.801. Von 3.585 Schafzuchtbetrieben wurden 45.001 Zuchtschafe gehalten. In der Reinzucht wurden 30 Schafrassen verwendet. (Quelle Grüner Bericht 2015, S. 49).

 

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende

ANFRAGE

 

1)    Wie viele anerkannte Schafzuchtverbände in Österreich sind derzeit registriert? Wie viele und konkret welche Rassen werden durch diese Verbände jeweils betreut?

 

2)    Wie viele EU- und Bundesmittel aus der ländlichen Entwicklung, wie viele rein nationale Mittel wurden speziell für die Zuchtverbände im Bereich der Schafhaltung in den Jahren 2010 bis 2015 eingesetzt? Wie verteilen sich diese Mittel auf die einzelnen Bundesländer?

 

3)    Auf welche Art und Weise ist das BMLFUW im länderübergreifenden Tierzuchtrat vertreten? Wenn nicht, womit begründen Sie dies?

 

4)    Auf Basis welcher gesetzlichen Grundlagen veröffentlicht das BMLFUW Listen von anerkannten Schafzuchtorganisationen?

 

5)    Wie ist in Österreich die Zahl der Zuchtorganisationen pro Tierart oder Rasse geregelt? Wer entscheidet, ob eine zentrale Lösung oder eine dezentrale Lösung (zB. mehrere Landeszuchtverbände für dieselbe Rasse) gewählt wird?

 

6)    Über welche Stellen werden die EU-, bzw. Bundesfördermittel für die jeweiligen Zuchtverbände abgewickelt? Welche konkreten Tätigkeiten bzw. Tiere bzw. Vermarktungsaktivitäten werden damit gefördert und wie kommt dies jenen Vereinigungen zugute, die die jeweiligen Rassen konkret betreuen?

 

7)    Wer genehmigt die Herdebuchordnung für die einzelnen Zuchtverbände? Wer und wie wird die Konformität dieser Herdebuchordnung bezüglich bestehendem EU-Recht geprüft?

 

8)    Wie werden besonders spezialisierte Züchterorganisationen, wie zB. die Austrian Shropshire Sheep Society (ASSS) konkret unterstützt?

 

9)    Wie ist gesichert, dass Landes-Schafzuchtverbände die Vereinigungen kleinerer (assoziierter) Zuchtorganisationen (zB. Waldschafe oder Braunes Bergschaf) optimal betreuen?

 

10) Wie ist gesichert, dass Fördermittel für einzelne Zuchtorganisationen bzw. Vereinigungen für spezielle Rassen fördertechnisch gleichwertig behandelt werden?

 

11) Welche Maßnahmen sind vorgesehen, um den Rückgang der Schafhalter und auch der Zahl der gehaltenen Schafe in Österreich zu stoppen?

 

12) Wie viele Schafe werden derzeit nach dem Kriterien der biologischen Landwirtschaft gehalten? Wie viele Schafhalter sind in Österreich Biobetriebe und wie verteilen sich diese auf die einzelnen Bundesländer?