8680/J XXV. GP

Eingelangt am 16.03.2016
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Anfrage

 

der Abgeordneten Gamon und Kollegen an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport betreffend den langfristigen Konzepten der Sportpolitik

 

Der kulturelle, soziale, gesundheitliche und pädagogische Mehrwert von Sport und Bewegung ist vielfältig. Umso erfreulicher ist es, dass laut der Studie „Sportreport 2015“ des Meinungsforschungsinstituts Marketagent zuletzt drei von vier Österreicherinnen und Österreicher angaben, sich in der warmen Jahreszeit zumindest einmal in der Woche sportlich zu betätigen (zwei von dreien auch in der kalten Jahreszeit). Zu den beliebtesten Sportarten gehörten demnach Schwimmen, Radfahren, sowie Wandern und Bergsteigen. Zu den Motiven stellte die Studie folgendes fest:  „Während Jugendliche ihre Grenzen austesten wollen und von persönlichem Ehrgeiz getrieben sind, geht es älteren Menschen mehr um Wohlbefinden und frische Luft“. (Marketagent „Sportreport 2015“). Obwohl zwei Drittel bis drei Viertel der Österreicherinnen und Österreicher wöchentlich Sport treiben, ist nur eine_r von fünf Mitglied in einem Sportverein. Gleichzeitig wünschen sich drei von vier Österreicherinnen und Österreicher häufiger Sport zu treiben.

Aufgabe der Sportpolitik könnte es sein, hierfür die optimalen Rahmenbedingungen und Voraussetzungen zu schaffen und durch Sportförderungen zu unterstützen. So ist auch in §1 des Bundes-Sportförderungsgesetz 2013 festgelegt: „Ziel der entsprechenden Bemühungen ist es, 100% der Bevölkerung und insbesondere Kinder und Jugendliche zu Bewegung und Sport zu motivieren.“

Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten nachstehende

Anfrage:

1.    Welchen gesellschaftlichen Nutzen sieht Ihr Ressort in sportlicher Aktivität?

2.    Falls Ihr Ressort ebenfalls vor allem kulturellen, sozialen, gesundheitlichen und pädagogischen Nutzen sportlicher Aktivität sieht, wie werden diese Dimensionen durch Ihr Ressort bei der Vergabe von Sportfördermitteln operationalisiert (messbar gemacht)?

3.    Welche Zahlen und Fakten liegen Ihrem Ressort bezüglich der sportlichen Aktivitäten und Bedürfnissen der österreichischen Bevölkerung vor?

4.    In wie weit korrelieren die ausgeschütteten Sportfördermittel Ihres Ressorts mit der Zahl der Ausübenden in den jeweiligen Sportarten?

5.    In wie weit berücksichtigt die Sportförderung Ihres Ressorts, dass vier Fünftel der Österreicherinnen und Österreicher nicht in Vereinen aktiv sind?

6.    In welcher Höhe wurde im vergangenen Jahr durch Ihr Ressort sportliche Aktivität, die nicht in Vereinen stattfindet, finanziell gefördert?

7.    Welche Administrationskosten entstehen durch die Tatsache, dass es ASKÖ, ASVÖ und Sportunion, also drei Verbände in neun Bundesländern und im Bund gibt?

8.    Wie viele Mitarbeiter sind in den drei Dachverbänden auf allen Ebenen angestellt?

9.    Welche Definition verwendet Ihr Ressort bei der Unterscheidung von „Breitensport“ und „Spitzensport“?

10. Sind die Aufgaben zwischen den Fach- und Dachverbänden klar geteilt?

11. Welche konkreten Aufgaben haben die jährlichen Koordinierungsgespräche zwischen Dach- und Fachverbänden?

12. Was waren im vergangenen Jahr die Ergebnisse der Koordinationsgespräche zwischen Fach- und Dachverbänden?

13. Welche konkreteren sportpolitischen Zielkennzahlen werden in Ihrem Ressort verwendet (abgesehen von den allgemeinen Budgetzielen)?

a.    Durch wen wird die Zielerreichung evaluiert?

b.    Wie werden dabei die sportlichen Aktivitäten jener vier von fünf sportlich Aktiver miteinbezogen, die nicht in Vereinen organisiert sind?

14. Mit welchen begleitenden sportpolitischen Maßnahmen (abgesehen von der Ausschüttung von Fördermitteln des Bundes) arbeitet Ihr Ressort derzeit daran, die in §1 und §2 des Sportförderungsgesetzes 2013 (BSFG) beschriebenen sportpolitischen Ziele zu erreichen?