9032/J XXV. GP

Eingelangt am 19.04.2016
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Josef A. Riemer

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Gesundheit

betreffend Lebensmittelskandal

                                                                                    

Wie die Kleine Zeitung online berichtete, deckte Europol im Zuge einer von November 2015 bis Februar 2016 dauernden Ermittlung riesige Mengen an gefälschten Lebensmitteln auf. Mehr als 10.000 Tonnen gefälschte Nahrungsmittel und eine Million Liter Getränke wurden in den Monaten in 57 Ländern sichergestellt.

Laut Europol können hohe Gesundheitsrisiken für den Verbraucher nicht ausgeschlossen werden. In Griechenland und Großbritannien fanden Beamte illegale Fabriken zum Panschen von Alkohol. Zusätzlich zu den 10.000 Litern gepanschten Weins, Whiskeys und Wodkas stellten die Behörden in Großbritannien auch nachgemachte Etiketten von Markenprodukten sicher. Gefälscht waren vor allem bekannte peruanische Sardinen in Bolivien, Schokolade in Litauen oder Süßigkeiten für Kinder in Rumänien. Zwei Tonnen billiges Entenfleisch wurde von Händlern aus Ungarn als teure Gänseleber angeboten. Im Sudan fanden Behörden fast neun Tonnen verseuchten Zucker. Dieser war mit Kunstdünger gestreckt und teuer als Qualitätsprodukt verkauft worden. In Griechenland stießen die Behörden auf illegale Fabriken zum Panschen von Alkohol, wie Focus.de berichtet. Viele Produkte sind schlicht gesundheitsschädlich, wie mehrere Kilo Hühner-Innereien, die in Indonesien in schädlichem Formalin eingelegt waren. In Italien wurden beispielsweise 85 Tonnen gefärbte Oliven aus dem Verkehr gezogen. Gefärbt mit der hochgiftigen Substanz Kupfer-Sulfat.

Österreich war durch das Finanzministerium, die Lebensmittelaufsicht Wien sowie das Bundeskriminalamt (BK) beteiligt, sagte BK-Sprecherin Silvia Strasser der APA. Sicherstellungen gab es in Österreich keine.

Quelle:

http://www.kleinezeitung.at/s/chronik/international/4956948/Lebensmittelskandal_Dunger-im-Zucker-gefaelschte-Schokolade

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Gesundheit folgende

 

Anfrage

 

1.    Gibt es seitens Ihres Ressorts eigene Untersuchungen?

2.    Wenn ja, mit welchem Ergebnis?

3.    Wenn nein, warum nicht?


4.    Welche Produkte von welchen Herstellern sind davon betroffen?

 

  1. Welche Maßnahmen werden Sie seitens Ihres Ressorts treffen, um die Bevölkerung zu informieren, dass sie darauf achten sollten, keines dieser Produkte zu kaufen?

 

  1. Kann ausgeschlossen werden, dass manipulierte Nahrungsmittel in Österreich verkauft wurden?

 

  1. Was wird unternommen um den Verkauf von manipulierten Lebensmitteln in Zukunft zu verhindern?