9126/J XXV. GP

Eingelangt am 28.04.2016
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

des Abgeordneten Doppler

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Gesundheit

betreffend Allergievorbeugung

wien.orf.at berichtete am 14.4.2016:

"Möglicher Durchbruch bei Allergievorbeugung

Wiener Forscher haben einen wichtigen Schritt zur Vorbeugung von Allergien gemacht. Bei Versuchen mit Mäusen wurden Symptome verhindert. Ziel ist      nun, einen lebenslangen Allergieschutz zu finden.

Forschern der Medizinischen Universität Wien ist es gelungen, Allergene an körpereigene weiße Blutkörperchen zu binden, um bei einem zukünftigen möglichen Kontakt mit dem betreffenden Allergen eine Toleranzreaktion auszulösen. Die Ergebnisse im Tiermodell geben Anlass zur Hoffnung, dass es künftig möglich sein könnte, Allergien noch vor dem Auftreten zu verhindern, teilte die MedUni mit.    Allergen wie ein „trojanisches Pferd“

Die Wissenschaftler bedienten sich dazu einer Methode, die eigentlich in der Transplantationsmedizin eingesetzt wird. Das zentrale Ergebnis: Die Mäuse, deren weiße Blutkörperchen mit den jeweiligen Allergenen - das sind Proteine, auf die das Immunsystem bei einer Allergie verstärkt reagiert - verbunden wurden, blieben nachhaltig gegenüber der Allergie resistent.

Zuerst werden dafür die weißen Blutkörperchen entnommen, mit dem Allergen  „versetzt“ und wieder in den Organismus injiziert. Das derart eingeschleuste Allergen schlummert nach Angaben der MedUni praktisch wie ein „trojanisches Pferd“ auf der Zelle. Kommt es dann zu einem Kontakt mit dem Allergen, etwa mit Gräserpollen, ist  der Körper immun gegen diesen „Angriff“ von außen.

Jeder fünfte Österreicher leidet an einer Allergie

„Die nachhaltige Wirkung erweckt Hoffnung auf unsere Vision eines lebenslangen Schutzes vor Allergien mit nur einer einzigen Impfung. Für einen Einsatz in der Klinik   ist es aber noch viel zu früh“, sagt Thomas Wekerle, Experte für Transplantationsimmunologie. Dazu seien weitere jahrelange Studien notwendig. Generell könnten zunächst Risikogruppen geimpft werden - zum Beispiel Kinder,    deren Eltern an Allergien leiden. Ziel der Forscher ist es, die Allergie überhaupt nie    zum Ausbruch kommen zu lassen, damit schwere Folgen wie etwa Asthma            ausbleiben.

In Österreich leidet etwa jeder Fünfte an einer Allergie, Tendenz steigend. „Es      beginnt oft mit einem Heuschnupfen, führt aber sehr oft zu Asthma und kann bis hin    zu lebensbedrohlichen Symptomen führen“, erklärt der Allergieforscher Rudolf     Valenta. Das Praktische sei, dass es sozusagen eine Landkarte der Allergene gibt,      so Valenta. „Man weiß ganz genau, welche Allergene bei einer Allergie wirken, daher könnte man das nützen, um die Zellen ganz gezielt zu immunisieren und tolerant zu machen.""

 

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Gesundheit folgende

Anfrage

1.      Wie weit ist die Forschung am "lebenslangen Allergieschutz" fortgeschritten?

2.      Bis wann ist mit einer Markteinführung zu rechnen?

3.      Welche negativen Begleiterscheinungen kann diese Methode mit sich bringen