9248/J XXV. GP

Eingelangt am 11.05.2016
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ANFRAGE

des Abgeordneten Hermann Brückl

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Gesundheit

betreffend die Risiken bei Gesundheits-Apps      

 

Der ORF.at-Artikel „Studie warnt vor Risiken bei Gesundheits-App“ berichtet über die Vielzahl an Gesundheits-Apps am Markt, die diagnostische und therapeutische Ansprüche nicht erfüllen:

 

"Qualitativ hochwertige Gesundheits-Apps, die valide Informationen bieten, sowie ihre Zweckbestimmung verlässlich und sicher erfüllen sind eher die Ausnahme als die Regel", heißt es in der Studie des deutschen Peter-L.-Reichertz-Instituts für Medizinische Informatik. Die Apps könnten "Anwender verwirren, fehlinformieren oder in falscher Sicherheit wiegen". Die Risiken seien bisher wenig untersucht. Deshalb forderten die Forscher bei der Präsentation ihrer Studie, die Entwicklung sicherer und vertrauenswürdiger Apps zu fördern.

 

Geht es nach den Experten braucht es eine klare Kennzeichnung sinnvoller Apps und Maßnahmen um den "Wildwuchs" am Markt einzudämmen. "Viele dieser Apps sind auf kurzfristige Erfolge ausgerichtet", erklärte Studienleiter Urs-Vito Albrecht, stellvertretender Leiter des Reichertz-Instituts. Es brauche genauere Untersuchungen zur Wirkung.

 

Die aktuelle Studie namens "Chancen und Risiken von Gesundheits-Apps" (Charismha) soll eine Art Basis für eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme des Sektors liefern und Ansatzpunkte für weitere Gespräche zwischen Medizinern, Politik, Industrie und Anwendern bieten.

 

So nahm der deutsche Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) die Studie zum Anlass, "klare Qualitäts- und Sicherheitsstandards" für Patienten, Ärzte und App-Entwickler zu fordern. Gesundheits-Apps könnten Menschen unterstützen und ihnen eine Hilfe sein, so Gröhe. Bei inzwischen schon mehr als 100.000 verschiedenen Angeboten sei es für Bürger wie Mediziner "aber nicht einfach, zwischen guten und schlechten Angeboten zu wählen".“

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Gesundheit folgende

Anfrage:

 

1.    Wie stehen Sie zu dieser Thematik?

2.    Sehen Sie ähnlich wie der deutsche Gesundheitsminister Gröhe Bedarf, „klare Qualitäts- und Sicherheitsstandards für Patienten, Ärzte und App-Entwickler zu fordern“?

3.    Wenn ja, welche konkreten Pläne gibt es hier für Österreich?

4.    Wenn nein, warum nicht?

5.    Welche Unterstützung bietet das Bundesministerium den Bürgern, zwischen der Vielzahl an Gesundheits-Apps zwischen qualitativ hochwertigen bzw. schlechten Angeboten zu entscheiden?

6.    Hat das das Bundesministerium bisher eigene Gesundheits-Apps veröffentlicht bzw. ist dies in Planung?